Missbrauchsvorwürfe gegen Vizepräsidenten Deutscher Tennis-Bund will Hordorff loswerden

Dem Vizepräsidenten des Deutschen Tennis-Bundes wird sexueller Missbrauch vorgeworfen, er weist die Anschuldigungen zurück. Bis Mittwoch soll er seinen Posten räumen – oder die Mitglieder entscheiden.
Tennis-Funktionär Dirk Hordorff

Tennis-Funktionär Dirk Hordorff

Foto: Lackovic / sportfotodienst / IMAGO

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat seinen Vizepräsidenten Dirk Hordorff nach Vorwürfen sexualisierter Gewalt erneut zum Rücktritt aufgefordert. Der langjährige Funktionär hatte den vorgeworfenen Machtmissbrauch und die Übergriffe bis zuletzt bestritten und als »schlicht unwahr« zurückgewiesen. Nach dem Präsidium verlangt nun auch der Ombudsmann und Sprecher des Bundesausschusses, dass der 66-Jährige bis Mittwoch sein Amt abgebe, teilte der DTB am Montag mit .

Hordorff hatte die Vorwürfe dementiert und über seinen Anwalt erklären lassen, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschuldigungen gebe, dass er sein Amt derzeit ruhen lasse. »Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben«, hatte der Anwalt mitgeteilt.

Verband plant notfalls Absetzung per Mitgliederentscheid

Sollte Hordorff auch weiterhin nicht von sich aus abtreten, beabsichtigt der Verband für die Abberufung, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Zuvor waren schwere Anschuldigungen bekannt geworden. NDR, »Sportschau« und »Süddeutsche Zeitung« hatten von Vorwürfen unter anderen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet , es habe über Jahre sexualisierte Übergriffe gegeben.

Diese Vorwürfe stünden jedoch nicht im Zusammenhang mit Hordorffs Amt als Vizepräsident, sondern mit seinem Job als privater Trainer, teilte der DTB mit. Der Verband wolle »mit externen Spezialisten zusammenarbeiten und eine wissenschaftliche Begleitung der Aufarbeitung vornehmen«. Eine im Vorjahr angestoßene interne Untersuchung hatte keine Konsequenzen nach sich gezogen, da Hordorff die Übergriffe nicht einwandfrei nachgewiesen werden konnten.

cev/dpa
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