Tennis Dominic Thiem gewinnt US-Open-Finale gegen Alexander Zverev

0:2 lag Dominic Thiem nach Sätzen schon zurück - dann entwickelte sich das Finale der US Open gegen den Deutschen Alexander Zverev zum Krimi. Die Entscheidung fiel im Tiebreak.
Dominic Thiem holte den Titel in Flushing Meadows

Dominic Thiem holte den Titel in Flushing Meadows

Foto: Frank Franklin II / AP

Der österreichische Tennisprofi Dominic Thiem hat die US Open gewonnen. In einem spannenden Finale schlug er den Deutschen Alexander Zverev in fünf Sätzen 2:6, 4:6, 6:4, 6:3 und 7:6 (8:6). Für Thiem ist es der erste Major-Titel seiner Karriere, zuvor hatte er drei Grand-Slam-Finals verloren. Zudem ist er der erste Österreicher seit Thomas Muster im Jahr 1995 und überhaupt erst der zweite, der einen Grand Slam im Einzel gewinnt.

Zverev verpasste den ersten Titel eines deutschen Mannes seit Boris Becker im Jahr 1996. Der 23-Jährige war als Außenseiter in die Partie gegangen, nachdem er in Flushing Meadows bisher nur selten sein bestes Tennis gezeigt hatte. Thiem war neben Novak Djokovic, der im Achtelfinale disqualifiziert worden war, einer der dominierenden Spieler der vergangenen Wochen. Nun ist er der fünfte Spieler in der Open-Ära, der einen 0:2-Rückstand aufholte.

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Anders als noch in den ersten Sätzen im Halbfinale gegen Pablo Carreño Busta spielte Zverev in seinem ersten Major-Finale zu Beginn des Spiels stabil und selbstbewusst. Regelmäßig bereitete er mit einem Rückhand-Longline-Schlag einen Netzangriff vor - und nahm Thiem damit bereits das zweite Aufschlagspiel ab. Auch bei eigenem Aufschlag hatte Zverev keine Probleme, ganz anders als der Österreicher. Thiem zeigte sich nervös, im ersten Satz brachte er nur 37 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld. Nach nur 30 Minuten verwandelte Zverev seinen ersten Satzball zur Führung.

Thiem wackelt

Und Thiem wackelte weiter, im zweiten Satz häuften sich bei ihm die Fehler. Während der Österreicher nach zwei Breaks gegen sich zu hadern begann, blieb Zverev aggressiv und hatte beim Stand von 5:1 bereits Satzbälle. Danach zeigte der Deutsche jedoch erstmals Schwächen - und ebenfalls Nerven. Einen freien Volley verlegte Zverev bei eigenem Aufschlag deutlich, ehe Thiem sein erstes Break holte. Mit 6:4 gewann Zverev den zweiten Satz doch noch.

Stürmte immer wieder ans Netz: Alexander Zverev

Stürmte immer wieder ans Netz: Alexander Zverev

Foto: Seth Wenig / AP

Die unnötigen Fehler ließen Thiem auch im dritten Satz nicht los: Erneut gab er sein zweites Aufschlagspiel des Satzes ab. Nach einem langen Aufschlagspiel von Zverev sicherte sich Thiem jedoch das Rebreak. Im weiteren Verlauf des Satzes entwickelte sich ein Spiel der Nerven: Beim Stand von 4:4 wurde ein Vorhandball Thiems Aus gegeben, Zverev hätte Breakball gehabt und danach zum Sieg aufschlagen können. Der Österreicher nahm erfolgreich die Challenge - nur wenige Minuten später verwandelte er seinen ersten Satzball.

Entscheidung erst im Tiebreak

In einem hochklassigen vierten Satz wurden die Ballwechsel länger, Zverevs Aufschlagspiele verloren endgültig an Dominanz. Vor allem der zweite Aufschlag bereitete dem Deutschen Probleme: Beim Stand von 3:4 und Einstand kassierte er durch einen Doppelfehler und einen Unforced Error das Break. Nur 43 Prozent der Punkte machte Zverev im vierten Satz nach dem zweiten Service, Thiem blieb zum Vergleich bei 100 Prozent.

Der Entscheidungssatz war vor allem durch Spannung geprägt - und einen großen Kampf. Nach zwei Breaks zum Start rutschte Zverev beim Stand von 30:30 aus, erreichte dennoch einen Stopp und rettete sein Aufschlagspiel herausragend ins Ziel. Im siebten Spiel des fünften Satzes war Thiem der erste der beiden, der erneut wackelte und das 3:5 kassierte. Thiem konterte jedoch, schaffte es bei 6:5 und eigenem Aufschlag aber nicht, das Spiel zu entscheiden. Dafür brauchte es einen dramatischen Tiebreak: Die ersten beiden Matchbälle wehrte Zverev noch ab, mit einem Rückhandfehler beendete der Deutsche das Match.

hba
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