French Open Erneut über fünf Sätze – Zverev zittert sich in Runde drei

Als hätte er den Titel gewonnen: Alexander Zverev nach dem abgewendeten Zweitrundenaus
Foto: Christophe Ena / APOlympiasieger Alexander Zverev hat den drohenden Zweitrunden-K.o. bei den French Open mit größter Mühe abgewendet. Der Weltranglistendritte kämpfte den Argentinier Sebastián Báez dank einer klaren Leistungssteigerung ab dem dritten Satz 2:6, 4:6, 6:1, 6:2, 7:5 nieder. Nach 3:36 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball.
»Schlechter als in den ersten anderthalb Sätzen kann man nicht spielen«, sagte Zverev nach seinem Sieg. »Ich bin glücklich, dass ich das Ding am Ende noch drehen konnte.«

Spielte teils furios auf: Sebastián Báez
Foto: DYLAN MARTINEZ / REUTERSZverev zeigte eineinhalb Sätze lang in der Tat eine schwache Leistung. Der 25-Jährige wirkte unkonzentriert, leistete sich zahlreiche einfache Fehler. Die Bedingungen mit viel Wind auf dem Court Philippe Chatrier schienen der deutschen Nummer eins ebenfalls nicht zu behagen, den ersten Satz gab ein längst genervter Zverev nach nur 34 Minuten ab.
Auch im zweiten Durchgang zog Báez schnell auf 4:0 davon – dann kämpfte sich Zverev endlich in die Partie und leistete dem Argentinier, gegen den er vor zwei Wochen noch in Rom in zwei Sätzen gewonnen hatte, Widerstand. Zwar schaffte es Zverev nicht mehr, den zweiten Satz zu drehen, den dritten Durchgang holte er sich aber im Schnelldurchgang. Auch im vierten Satz schaffte Zverev ein schnelles Break und wenig später den Satzausgleich.
Im fünften Satz lieferten sich Zverev und Báez dann ein packendes Duell. Beim Stand von 4:5 war Zverev nur noch einen Punkt vom Aus entfernt. Doch er behielt die Nerven.
Zverev blieb damit ein weiterer Rückschlag in einer bisher durchwachsenen Saison erspart, in der er noch keinen Titel gewinnen konnte. Er kann die Jagd nach seiner ersten Grand-Slam-Trophäe fortsetzen, sein nächster Gegner ist der Amerikaner Brandon Nakashima.

»Es war ein harter Kampf heute, und ich bin froh, dass ich weiter bin«: Angelique Kerber
Foto: Christophe Ena / dpaErst Durchmarsch, dann Quälerei für Kerber
Zuvor hatte auch Angelique Kerber die dritte Runde erreicht. Die deutsche Nummer eins gewann gegen die französische Wild-Card-Spielerin Elsa Jacquemot 6:1, 7:6 (7:2) und spielt erstmals seit 2018 um den Achtelfinaleinzug in Paris. Ihre Gegnerin am Freitag ist Alexandra Sasnowitsch aus Belarus, die die britische US-Open-Siegerin Emma Raducanu 3:6, 6:1, 6:1 besiegte.
Kerber besiegte Sasnowitsch vergangene Woche in drei Sätzen auf ihrem Weg zum Titelgewinn in Straßburg. »Es war ein toughes Match, und es wird nicht einfach«, sagte Kerber nach dem 2:04 Stunden langen Match und einem ebenso kräftezehrenden Auftakduell am Montag.
Andrea Petkovic ist dagegen in der zweiten Runde ausgeschieden. Die 34-Jährige verlor gegen Viktoria Asarenka aus Belarus 1:6, 6:7 (3:7). Und auch die zweimaligen French-Open-Sieger Kevin Krawietz und Andreas Mies sind in Roland Garros früh gescheitert. Das an Nummer neun gesetzte deutsche Spitzendoppel unterlag in seinem Auftaktmatch dem finnisch-britischen Duo Harri Heliövaara/Lloyd Glasspool 4:6, 2:6.