ATP Finals Tsitsipas wehrt elf Breakbälle ab und gewinnt Generationenduell gegen Federer
Der Grieche Stefanos Tsitsipas hat im Halbfinale der ATP Finals überraschend den elften Finaleinzug von Roger Federer verhindert. Er trifft nun auf den Sieger der Partie zwischen Alexander Zverev und Dominic Thiem.
Der sechsmalige Turniersieger Roger Federer hat bei den ATP Finals den Einzug in das Endspiel verpasst. Der 38 Jahre alte Schweizer unterlag am Samstag im Halbfinale dem 17 Jahre jüngeren Griechen Stefanos Tsitsipas 3:6, 4:6. Im Kampf um den Titel trifft Tsitsipas am Sonntag (19 Uhr, TV: Sky) auf Titelverteidiger Alexander Zverev oder den Österreicher Dominic Thiem, die sich am Samstagabend gegenüberstehen (21 Uhr, TV: Sky).
Für den 21 Jahre alten Tsitsipas war es der zweite Sieg im vierten Vergleich mit Federer. Der unterlegene 20-malige Grand-Slam-Gewinner bestritt sein 16. Halbfinale bei der ATP-WM der besten acht Tennisprofis des Jahres, verpasste aber sein elftes Endspiel und das erste seit 2015. Sein letzter Titel bei dem Turnier liegt nun schon acht Jahre zurück.
Tsitsipas hatte sich erstmals und als erster Spieler seines Landes für den Jahresabschluss qualifiziert. Schon in der Gruppenphase zeigte der jüngste Spieler im illustren Achter-Feld begeisterndes Tennis, schlug Zverev und Daniil Medwedew und musste sich dem Weltranglistenersten Rafael Nadal nur knapp geschlagen geben.
Sieben Satzbälle nötig
Der Altersunterschied von 17 Jahren zwischen Tsitsipas und Federer war der größte, der jemals in der Turniergeschichte zwischen zwei Spielern bestand. Tsitsipas ging das Generationenduell jedoch ohne jede Ehrfurcht an. Was ihm in den jüngsten beiden Vergleichen mit Federer bei den 4:6, 4:6-Niederlagen im Endspiel von Dubai und im Halbfinale von Basel nicht ein einziges Mal gelungen war, schaffte er diesmal sofort: Gleich das erste Aufschlagspiel nahm Tsitsipas seinem Gegner ab. Er brauchte zwar sieben Satzbälle, entschied aber nach 46 Minuten den ersten Durchgang 6:3 für sich.
Federer nutzt seine Chancen nicht
Wie bei seinem Erfolg gegen Federer zu Beginn des Jahres bei den Australian Open brachte Tsitsipas den Schweizer immer wieder zur Verzweiflung, weil er auch die schwierigsten Bälle zurück ins Feld brachte. Im zweiten Satz gelang Tsitsipas das Break zum 2:1, doch Federer nahm direkt im Anschluss dem Griechen dessen Aufschlag ab. Es sollte der einzige genutzte von zwölf Breakbällen des Schweizers bleiben.
Als Tsitsipas zum Matchgewinn aufschlug, geriet er 15:40 in Rückstand, doch der Weltranglistensechste wehrte beide Breakbälle ab und beendete nach 96 Minuten die Partie mit dem ersten Matchball.
mfu/dpa