Tennis Kerber patzt bei Wimbledon-Generalprobe

Angelique Kerber in Bad Homburg: »Es war heute einfach nicht mein Tag«
Foto:Hasan Bratic / dpa
Titelverteidigerin Angelique Kerber hat beim Tennisturnier in Bad Homburg den Einzug ins Halbfinale verpasst. Wenige Tage vor dem Start des Rasenklassikers in Wimbledon musste sich die deutsche Nummer eins der Französin Alizé Cornet 4:6, 6:2, 1:6 geschlagen geben. Kerber konnte dabei nicht an ihre guten Leistungen aus den ersten beiden Runden anknüpfen. Zwar stemmte sie sich im zweiten Satz gegen die Niederlage. Doch im dritten Durchgang zog Cornet wieder davon.
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— Bad Homburg Open presented by Engel & Völkers (@badhomburgopen) June 23, 2022
Vor Kerber hatte am Donnerstag bereits Sabine Lisicki den Einzug ins Halbfinale verpasst. Die 32 Jahre alte Berlinerin verlor gegen Caroline Garcia aus Frankreich 3:6, 6:7 (7:9). Die frühere Wimbledon-Finalistin musste sich nach 1:56 Stunden geschlagen geben. Damit sind alle deutschen Spielerinnen in Bad Homburg ausgeschieden. Wimbledon beginnt am Montag.
Kerber erwischte auf dem ausverkauften Centre Court im Kurpark von Bad Homburg eigentlich einen guten Start und schaffte zum 3:2 das erste Break. Doch dann musste der dreimalige Grand-Slam-Champion sofort selbst das Service abgeben, und sie verlor danach etwas ihren Rhythmus. Erst im zweiten Durchgang fand sie zu ihrer Form und dominierte nun das Geschehen.
Nach dem Satzausgleich sah es so aus, als würde Kerber den Sprung ins Halbfinale doch noch schaffen. Aber dann verschlief sie den Start in den Entscheidungssatz und fand nach einem schnellen Aufschlagverlust nicht mehr zurück in die Partie.
Lisicki verbessert sich um rund 300 Plätze in der Weltrangliste
»Es war heute einfach nicht mein Tag«, sagte Kerber. »Klar bin ich enttäuscht, aber trotzdem weiß ich, dass ich alles rausgeholt habe, was ich heute in mir hatte«, meinte die ehemalige Weltranglisten-Erste.

Sabine Lisicki
Foto: IMAGO/Mathias Schulz / IMAGO/tennisphoto.deLisicki hatte zuvor gegen Garcia ihre Möglichkeiten nicht nutzen können. Vor allem im zweiten Satz hatte die Berlinerin viele Breakchancen und vergab im Tiebreak sogar zwei Satzbälle.
Dennoch zog sie ein positives Fazit. »Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, hierherzukommen und Punkte zu sammeln«, sagte Lisicki nach der Partie. »Das bringt mich weiter, auch was Matchpraxis und Selbstvertrauen angeht.«
Lisicki hatte erst vor Kurzem nach langer Verletzungspause ihr Comeback gefeiert. In Bad Homburg gewann sie ihre ersten beiden WTA-Matches. Dadurch klettert sie in der Weltrangliste um etwa 300 Plätze – von Rang 804 in Richtung der besten 500 Spielerinnen.
Kerber ist in Wimbledon (ab 27. Juni) an Position 15 als einzige deutsche Teilnehmerin gesetzt. 2018 hatte sie das Turnier im Londoner Südwesten gewonnen, im vergangenen Jahr zog sie auf ihrem Lieblingsbelag ins Halbfinale ein.