US-Tennistrainer Nick Bollettieri ist tot

An seiner Akademie formte er zahlreiche Weltstars, die Liste seiner ehemaligen Schüler ist prominent. Seine Methoden waren aber auch umstritten. Nun ist Tenniscoach Nick Bollettieri mit 91 Jahren gestorben.
Nick Bollettieri

Nick Bollettieri

Foto: Hasenkopf / IMAGO

Die Tenniswelt trauert um die Trainerlegende Nick Bollettieri. Der US-Amerikaner starb nach Angaben der von ihm gegründeten IMG Academy am Montag im Alter von 91 Jahren.

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Schon vor einigen Wochen hatte Bollettieris Tochter mitgeteilt, ihr Vater sei kurz vor dem Wechsel »an den nächsten Ort«.

Die frühere Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki nahm via Twitter Abschied von ihrem einstigen Coach: »Du hast so vielen Kindern einen Platz gegeben, um ihre Träume zu leben. Du hast sie unterstützt mit deinem Wissen und dem Glauben, dass alles möglich ist. Du hast das Tennisspiel geformt. Du wirst sehr vermisst. Ruhe in Frieden, Nick.«

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Der ehemalige Profi Tommy Haas schrieb bei Instagram : »Danke für deine Zeit, dein Wissen, dein Engagement, dein Fachwissen, deine Bereitschaft, dein Können zu teilen, dein persönliches Interesse, mich zu betreuen und mir die beste Möglichkeit zu geben, meinen Träumen zu folgen. Du warst ein Träumer und ein Macher und ein Pionier in unserem Sport, wirklich einzigartig.«

Bollettieri, der achtmal verheiratet war, arbeitete bis ins hohe Alter in seiner Tennisakademie in Bradenton/Florida, in der er seit 1978 zahlreiche Stars formte. Unter anderem zählten Andre Agassi, Monica Seles, Maria Scharapowa, die Williams-Schwestern Venus und Serena, Jim Courier und Anna Kurnikowa dazu. Die meisten kamen früh zu ihm, manche noch als Kinder.

Auch Boris Becker und Haas setzten zeitweise auf die Expertise von Bollettieri, der am 31. Juli 1931 in Pelham/New York als Nicholas James Bollettieri zur Welt gekommen war.

So erfolgreich wie umstritten

Es gab auch Kritik an seinen Methoden (lesen Sie hier mehr dazu), beispielsweise von Agassi, der Bollettieris Akademie in seiner Autobiografie »Open« als ein »besseres Gefangenenlager« mit ständigem Druck und »mörderischer Konkurrenz« bezeichnete. John McEnroe nannte ihn einen »Scharlatan«, er verstehe nichts von Tennis. Auch Martina Navratilova, die im von Bollettieri angeschobenen Trend der Tennisakademien die Gefahr des Teenager-Burn-outs sah, war eine prominente Kritikerin.

Doch Bollettieri hielt an seinen Überzeugungen fest. »Erfolg besteht aus Blut, Schweiß, Tränen, Frustration und der Entschlossenheit, ihn zu erreichen«, war seine feste Auffassung, die er anlässlich seines 90. Geburtstags teilte.

Bollettieri war selbst kein herausragender Tennisspieler. Er diente als Fallschirmjäger im Marine Corps, studierte Jura und suchte dann sein Glück als Coach.

Erst 2014, weit nach einigen seiner Schüler, wurde er schließlich in die Hall of Fame des Tennis aufgenommen. Bollettieri formte insgesamt zehn spätere Weltranglistenerste. 1987 schickte er in Wimbledon 37 aktuelle oder ehemalige Schüler ins Rennen.

ngo/sid
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