Mladenovic kritisiert Sicherheitskonzept der US Open "Abscheulich, wie sie uns behandeln"

Im Einzel ausgeschieden, im Doppel noch dabei: Kristina Mladenovic
Foto: Frank Franklin / dpaDie französische Tennisspielerin Kristina Mladenovic hat heftige Kritik am Sicherheitskonzept der US Open geübt. "Ich war noch nie in einem solchen Zustand. Ich bin völlig am Ende meiner Kräfte. Es ist ein Albtraum, was wir hier durchmachen", sagte die 27-Jährige nach ihrer Zweitrundenniederlage gegen die Russin Warwara Gratschewa in Tränen aufgelöst.
Mladenovic gehört zu den Kontaktpersonen ihres positiv auf das Coronavirus getesteten Landsmannes Benoît Paire, weshalb ihr vom US-Tennisverband USTA besonders strenge Sicherheitsmaßnahmen auferlegt wurden. Sie darf im Hotel ihr Zimmer nicht verlassen und nur für Trainings und Matches auf das Turniergelände, sich dort aber auch nicht frei bewegen.
Die Sicherheitsprotokolle sehen auch vor, dass Spieler, die mit Paire in Kontakt waren, nicht nur einmal in vier Tagen, sondern täglich auf Covid-19 getestet werden. Diesen "erweiterten Protokollplan" hatte die USTA in Abstimmung mit der New Yorker Gesundheitsbehörde entworfen.
"Alles, was ich will, ist, wieder frei zu sein", sagte Mladenovic weiter: "Wir müssen für unsere Freiheit kämpfen. Ich würde so gern eine Menge darüber erzählen, was hier vor sich geht. Es ist absolut abscheulich, wie sie uns behandeln. Aber ich möchte nicht, dass es eine Entschuldigung für meine Niederlage ist."
Noch bis zum 12. September in Quarantäne
Mladenovic hatte gegen Gratschewa im zweiten Satz beim Stand von 5:1 schon wie die Siegerin ausgesehen, brach dann aber ein und verlor trotz vier Matchbällen noch 6:1, 6:7 (2:7), 0:6. Mit der Ungarin Timea Babos startet Mladenovic noch in der Doppelkonkurrenz, das Duo hatte im Januar die Australian Open gewonnen. Selbst bei einem Aus im Doppel müsste Mladenovic dem Sicherheitsprotokoll zufolge bis zum 12. September in Quarantäne in New York bleiben.
Es sei "nicht akzeptabel", was sie und andere Kontaktpersonen durchmachten, sagte Mladenovic weiter: "Wir haben keine Bewegungsfreiheit, keine Identität, nichts. Ich habe den Eindruck, dass wir Gefangene oder Kriminelle sind. Für die geringste Bewegung müssen wir um Erlaubnis bitten, ob wir das Recht dazu haben, obwohl wir jeden Tag getestet werden und 30 negative Tests hatten."