US Open
Williams verpasst Finale und Chance auf Grand-Slam-Rekord
Es war ihr neunter Versuch, doch auch bei ihrem Heimspiel scheiterte Serena Williams bei der Jagd nach dem 24. Major-Titel. Im Finale der US Open trifft nun Victoria Azarenka auf Naomi Osaka.
Serena Williams stand nach ihrer Babypause viermal in Major-Finals (2018 und 2019 jeweils Wimbledon und US Open), den 24. Titel konnte sie bislang nicht gewinnen
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JUSTIN LANE/EPA-EFE/Shutterstock
Serena Williams hat das Endspiel der US Open und die Chance auf den 24. Grand-Slam-Titel ihrer Karriere verpasst. Im Halbfinale der US Open unterlag die 38 Jahre alte Amerikanerin nach einem starken ersten Satz der zweimaligen Australian-Open-Siegerin Victoria Azarenka 6:1, 3:6, 3:6. Williams hatte ihren bislang letzten Titel bei einem der vier Major-Turniere 2017 bei den Australian Open gewonnen. Nun verfehlte sie die Bestmarke der Australierin Margaret Court beim neunten Grand Slam in Serie.
Asarenka dagegen steht nach ihrem erst fünften Sieg im 23. Duell mit Williams zum dritten Mal nach 2012 und 2013 im Endspiel der US Open. Sie trifft dort am Samstag auf Naomi Osaka aus Japan. Die Gewinnerin der US Open von 2018 und der Australian Open von 2019 hatte ihr Halbfinale 7:6 (7:1), 3:6, 6:3 gegen Jennifer Brady (USA) gewonnen.
"Ich bin so dankbar für diese Gelegenheit", sagte Asarenka nach dem Match. Im Duell der Mütter hatte die ungesetzte Belarussin, Siegerin bei den Australian Open 2012 und 2013, zunächst ihre Nerven nicht im Griff. Williams dominierte in dem insgesamt 23. Vergleich mit Asarenka. Nach einer guten halben Stunde und zahlreichen haarsträubenden Fehlern und massiven Schwierigkeiten beim Aufschlag ihrer Gegnerin entschied Williams den ersten Durchgang für sich und schien den 19. Sieg gegen Asarenka locker holen zu können. "Sie hat mir ein tiefes Loch gegraben", sagte Asarenka.
Ab dem zweiten Satz war die 31-Jährige dagegen wie verwandelt, spielte mutiger und sicherer. Zu Beginn des dritten Durchgangs musste sich Williams dann am bereits bandagierten linken Knöchel behandeln lassen, nahm eine medizinische Auszeit und hatte anschließend keine Chance mehr.
Mütter schreiben Geschichte
Nach Angaben der Turnierveranstalter stehen nun erstmals in der Grand-Slam-Geschichte jeweils eine Mutter im Einzel- und im Doppel-Finale. Die Russin Vera Swonarewa bestreitet mit der deutschen Fed-Cup-Spielerin Laura Siegemund am Freitagabend das Endspiel gegen Nicole Melichar/Xu Yifan (USA/China). "Ich hoffe, wir konnten alle Mamas inspirieren, ihren Träumen nachzugehen", sagte Asarenka.
Naomi Osaka trägt bei den US Open täglich eine andere Maske mit Namen Schwarzer Amerikaner, die durch Polizeigewalt ums Leben kamen. Philando Castile war im Juli 2016 bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen worden
Foto: Seth Wenig / AP
Osaka hat bislang zweimal in einem Grand-Slam-Finale gestanden - und zweimal gewonnen: Ihr erster großer Triumph gelang ihr 2018 bei den US Open in einem denkwürdigen Match gegen Serena Williams (6:2, 6:4), das gekennzeichnet war von Diskussionen zwischen der Amerikanerin und dem Schiedsrichter. Osaka siegte anschließend auch im Finale der Australian Open 2019 gegen die Tschechin Petra Kvitová. Davor und danach war sie bei den Grand Slams nicht über das Achtelfinale hinausgekommen.
Mit Brady lieferte sich die 23 Jahre alte Osaka einen hochklassigen Schlagabtausch. Als erste Spielerin konnte sie der Amerikanerin im Turnierverlauf einen Satz abnehmen, ohne sich dabei zunächst einen Breakball erspielt zu haben. Dafür nutzte Osaka im entscheidenden dritten Satz gleich ihre erste Breakchance zu einer 3:1-Führung und dominierte anschließend das Match. Nach 2:08 Stunden stand ihr Finaleinzug fest.
"Es bedeutet mir sehr viel. New York ist meine zweite Heimat. Ich liebe die Atmosphäre hier", sagte Osaka nach ihrem Einzug ins Finale. Die Japanerin trug aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA diesmal vor und nach dem Match eine Maske mit dem Namen von Philando Castile: Der Schwarze war im Juli 2016 bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat Minnesota von einem Polizisten erschossen worden.
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Serena Williams stand nach ihrer Babypause viermal in Major-Finals (2018 und 2019 jeweils Wimbledon und US Open), den 24. Titel konnte sie bislang nicht gewinnen
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Naomi Osaka trägt bei den US Open täglich eine andere Maske mit Namen Schwarzer Amerikaner, die durch Polizeigewalt ums Leben kamen. Philando Castile war im Juli 2016 bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen worden