Corona-Fall bei den US Open Mit "wahrscheinlich der Hälfte des Teilnehmerfeldes" Kontakt

Benoît Paire: "Mir geht es gut im Moment und ich habe keine Symptome"
Foto: Dita Alangkara / APDie US Open haben gerade erst begonnen, schon droht dem Tennisturnier ein großes Corona-Problem. Der französische Profi Benoît Paire war positiv getestet und am Sonntag vom Wettbewerb ausgeschlossen worden. Zuvor hatte er offenbar Kontakt zu zahlreichen anderen Teilnehmenden bei dem Turnier in New York. Nun müssen die Sportler mit verschärften Bedingungen zurechtkommen, viele von ihnen sorgen sich offenbar um die eigene Gesundheit, und es scheint Unmut darüber zu herrschen, wie im Fall Paire kommuniziert worden ist.
Alexander Zverev kritisierte etwa die Turnier-Organisatoren wegen des Umgangs damit. "Die US Open haben nicht den besten Job gemacht, uns zu informieren. Wir haben die ganze Situation mit Benoît Paire über die Medien erfahren, wie alle anderen auch", sagte Zverev, nachdem er sein Erstrundenmatch gegen Kevin Anderson 7:6, 5:7, 6:3, 7:5 gewonnen hatte.
"Die waren nicht so glücklich, dass sie es über Twitter erfahren haben"
"Ich finde, in so einer Situation müsste uns Spielern zuerst Bescheid gegeben werden", sagte Zverev: "Wir haben ja den Benoît die ganze Zeit gesehen. Wir müssen als Spieler auch wissen, wer mit wem zusammen war." Er selbst habe Paire "einmal im Aufzug gesehen", berichtete Zverev, "aber andere Spieler waren mit ihm zusammen, und die waren nicht so glücklich, dass sie es über Twitter erfahren haben."
Diese Teilnehmer haben nun eine Vereinbarung unterzeichnen müssen und damit eingewilligt, dass sie sich täglich Corona-Tests unterziehen. Vorgesehen waren eigentlich Testungen im Vier-Tages-Rhythmus. Es handelt sich um Adrian Mannarino, Kristina Mladenovic und Edouard Roger-Vasselin aus Frankreich. Sie sollen die Gemeinschaftsbereiche in der "Blase" nicht mehr nutzen und sich im Hotel nur noch in ihren Zimmern aufhalten dürfen. "Die dürfen nicht die Busse nehmen, die dürfen nicht aus dem Zimmer raus, die dürfen nur das Match spielen", sagte Zverev.
Mannarino, der am Montag den Italiener Lorenzo Sonego 6:1, 6:4, 2:6, 6:3 geschlagen hatte, sagte, dass die ATP ihn am Samstag kontaktiert und gebeten habe, aufgrund eines positiven Coronabefunds auf seinem Zimmer zu bleiben. Am Sonntagabend sei ihm dann mitgeteilt worden, dass er zwar zu seinem Match antreten dürfe, allerdings unter Anwendung eines strikteren Protokolls.
"Ich frage mich, ob ich das Virus habe oder nicht"
Dabei handelt es sich wohl um einen "erweiterten Protokollplan", den die nationale Tennisorganisation USTA in Abstimmung mit der New Yorker Gesundheitsbehörde entworfen habe.
"Ich frage mich, ob ich das Virus habe oder nicht", sagte Mannarino. Er sei seit der Neuigkeit um Paires Ergebnis täglich getestet worden, und das bleibe auch so.
Mannarino sagte zudem, dass er aufgrund der Situation schlaflose Nächte hinter sich habe und erschöpft sei. Er selbst habe mit Paire Karten gespielt. Dieser habe laut Mannarino mit "wahrscheinlich der Hälfte des Teilnehmerfeldes" Kontakt gehabt.
Mladenovic sagte: "Ich darf Tennis spielen, und sonst buchstäblich gar nichts." Sie habe keine Ahnung, wie das durchzuhalten sei und fühle sich, als stecke sie in einer "Blase innerhalb einer Blase". Die Bedingungen machten es für sie "sehr schwer", erfolgreich Tennis zu spielen. Gegen die US-Amerikanerin Hailey Baptiste setzte sie sich dennoch 7:5, 6:2 durch.
Paire selbst meldete sich auch noch zu Wort. "Mir geht es gut im Moment und ich habe keine Symptome", schrieb der 31-Jährige am Montag (Ortszeit) in den sozialen Netzwerken. Um dann anzudeuten, dass die Organisation der US Open weniger gut laufe: "Ich zögere noch, ob ich erzählen soll, was wirklich in dieser 'Fake Bubble' passiert", schrieb der Weltranglisten-23. bei Instagram.