Corona-Wirrwarr
US-Profi Sandgren darf trotz Positivtest zu den Australian Open
Das Grand-Slam-Turnier in Melbourne startet erst in drei Wochen, aber schon jetzt sorgt Corona für Chaos. Tennys Sandgren sah seine Turnierträume schon platzen – und darf nun doch anreisen. Auch Andy Murray bangt.
US-Profi Sandgren im Vorjahr bei den Australian Open
Foto: Lee Jin-man / AP
Corona-Verwirrung um US-Tennisprofi Tennys Sandgren: Erst sah der letztjährige Viertelfinalist seine Teilnahme an den Australian Open aufgrund eines positiven Testergebnisses bereits am Flughafen von Los Angeles platzen, nach einigem Hin und Her durfte er den Flieger nach Australien aber doch besteigen.
Sandgren erhielt die Flugerlaubnis von den Behörden des australischen Bundesstaates Victoria, da er bereits im November an Covid-19 erkrankt gewesen war und trotz des erneuten positiven Tests als genesen und nicht mehr ansteckend gilt.
Auf Twitter berichtete Sandgren ausführlich vom Wirrwarr am Flughafen, nach dem glücklichen Ausgang feierte er Australian-Open-Turnierdirektor Craig Tiley als »Zauberer«. Zur Erklärung hieß es auf dem offiziellen Twitterkanal des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres: »Einige Personen, die sich von Covid-19 erholt haben und nicht infektiös sind, können das Virus noch mehrere Monate lang abbauen.«
Mit Charterflügen aus aller Welt werden die Tennisprofis nach Australien geflogen, nach der Ankunft müssen sie sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Während dieser Zeit dürfen sie das Hotelzimmer für Training sowie Behandlungen maximal fünf Stunden am Tag verlassen und werden regelmäßig auf eine Coronainfektion getestet. Die Australian Open beginnen am 8. Februar in Melbourne.
Die Teilnahme des zweimaligen Wimbledonsiegers Andy Murray an dem Turnier ist nach einem positiven Coronatest in Gefahr. Wie verschiedene britische Medien am Donnerstag übereinstimmend berichteten, befindet sich der 33 Jahre alte Schotte in London in Quarantäne. Murray sollte eigentlich an diesem Wochenende in Melbourne eintreffen, hofft nun jedoch darauf, zu einem späteren Zeitpunkt nach Australien fliegen zu können.
Eigentlich hatten die Organisatoren den Tennisprofis aus aller Welt nur ein dreitägiges Zeitfenster bis zum 17. Januar für die Einreise nach Australien in eigens dafür gecharterten Flügen gestattet. Nach der Ankunft ist eine 14-tägige Quarantäne zwingend vorgeschrieben.
Australien hat die Durchführung des Turniers trotz Pandemie jetzt auch mit der Standortfrage begründet. Die Stadt hätte demnach die Australian Open bei einer Absage dauerhaft an eine Stadt in Asien verlieren können. Das sagte zumindest der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews. Wenn Australien das Tennisturnier abgesagt hätte, wäre es anderswo durchgeführt worden, ist Andrews überzeugt. »Es würde in Japan oder China oder Singapur ausgetragen. Und das eigentliche Risiko besteht darin, dass es danach nicht mehr (nach Australien) zurückkommt.«