Tennis in Auckland
Williams gewinnt erstes Turnier seit ihrer Babypause - und spendet für Australiens Brandopfer
Fast drei Jahre musste Serena Williams auf den 73. Pokal ihrer Profikarriere warten. Das Preisgeld behält die Starspielerin aber nicht. Sie denkt an die Opfer der Buschbrände in Australien.
Serena Williams feierte den Turniersieg in Auckland mit ihrer Tochter Olympia
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MICHAEL BRADLEY/ AFP
Serena Williams hat nach drei Jahren ohne Turniersieg wieder einen Titel gewonnen. Im Finale des WTA-Turniers im neuseeländischen Auckland setzte sich die 38-Jährige gegen Jessica Pegula 6:3, 6:4 durch. Mit ihrem 73. Titel auf der Tour gewann Williams erstmals seit den Australian Open 2017 und ihrer Babypause wieder ein Turnier. Auf dem Weg zum Erfolg in Auckland hatte die Amerikanerin lediglich einen Satz abgegeben und im Viertelfinale Laura Siegemund besiegt.
"Ich spiele schon so lange und habe so viel durchgemacht", sagte Williams nach ihrem Sieg: "Ich bin einfach glücklich und sehr dankbar, auf den Platz gehen zu können und gesund zu sein."
Die Siegprämie in Höhe von 43.000 US-Dollar (38.650 Euro) spendet Williams an einen Hilfsfonds zugunsten der Opfer der verheerenden Buschbrände in Australien. "Es ist wirklich hart für mich, all diese Nachrichten von all diesen Feuern zu sehen", sagte sie. Zudem soll ein Shirt, das die Amerikanerin während des Turniers getragen hatte, versteigert werden.
Mehr als 600.000 Hektar Land stehen in Australien in Flammen, die Temperaturen liegen bei 44 Grad. Auch die Rauchentwicklung gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung. Deswegen war zuletzt auch diskutiert worden, ob die Australian Open abgesagt werden müssten. "Man muss darüber nachdenken, auch wenn es die allerletzte Option ist", hatte Tennisstar Novak Djokovic gesagt. Craig Tiley, Präsident des australischen Tennisverbands, sieht die Sicherheit der Sportler aber nicht gefährdet.
Tennisstars wie Nick Kyrgios haben bereits Spendenaktionen für die australischen Brandopfer ins Leben gerufen. Auch der deutsche Spieler Jan-Lennard Struff beteiligte sich. "Es ist allgegenwärtig. Einfach eine Tragödie, was hier passiert", hatte er im SPIEGEL-Interview gesagt.
Nun spendete also auch Serena Williams. Beginnen die Australian Open plangemäß am 20. Januar, wird Williams erneut versuchen, den Rekord von Margaret Court (24 Major-Siege) einzustellen. Williams steht bei 23 Major-Siegen, gewann aber seit 2017 kein Turnier mehr. Unter anderem verlor sie 2019 das Wimbledon-Finale gegen Simona Halep und anschließend auch das Endspiel der US-Open gegen Bianca Andreescu. Es war ihre vierte Finalniederlage in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier.
Ihr Sieg in Auckland könnte Williams aber wieder mehr Selbstvertrauen verleihen. Für die 38-Jährige war es der 73. Titel ihrer Karriere, zudem ist sie die erste Spielerin, die in vier unterschiedlichen Jahrzehnten einen Titel gewinnen konnte. Ihr erstes Turnier auf der WTA-Tour gewann sie 1999 als 17-Jährige in Indian Wells im Finale gegen Steffi Graf.