Tennis Kerber scheitert im Halbfinale von Wimbledon

Angelique Kerber
Foto: TOBY MELVILLE / REUTERSAngelique Kerber hat ihre dritte Finalteilnahme in Wimbledon verpasst. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin musste sich im Halbfinale der Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty 3:6, 6:7 (3:7) geschlagen geben. 2018 hatte Kerber das wichtigste Rasen-Turnier der Welt gewonnen, 2016 war sie im Endspiel Serena Williams unterlegen.
Barty erreichte zum ersten Mal das Finale in London und trifft am Samstag (15.00 Uhr, TV: Sky) auf Karolina Plíšková. Durch ihren vierten Halbfinaleinzug in Wimbledon wird Kerber in der kommenden Woche in der Weltrangliste um sechs Plätze auf Rang 22 klettern.
»Eine von Angies größten Stärken ist, dass sie rennt, den Ball jagt und in unangenehmen Situation meine aggressiven Schläge und Waffen neutralisieren kann«, sagte Barty – doch dass das allein nicht reichen würde, merkte Kerber bald. Sobald sie auch nur ein wenig zu passiv wurde, hatte sie gegen Bartys Kraft und Präzision kaum eine Chance, direkt ihr erstes Aufschlagspiel gab sie ab.
Kerber kämpft sich ins Spiel
Die deutsche Nummer eins musste selbst die Offensive suchen und sich jeden Punkt hart erkämpfen. Barty wirkte auch in brenzligen Situationen – gleich vier ihrer fünf Servicegames im ersten Satz gingen über Einstand – einen Tick entschlossener und wehrte alle drei Breakchancen Kerbers ab. Nach 34 Minuten gewann sie den ersten Durchgang mit einem Ass.
Wie gefährlich Kerber auf Rasen immer noch ist, hatte sie erst in den vergangenen drei Wochen bewiesen. Mit zehn Siegen in Serie und dem Titel in Bad Homburg ging sie in ihr viertes Halbfinale an der Church Road. Die frühere Nummer eins der Welt kämpfte und feuerte sich lautstark an, entschärfte Bartys unangenehmen, tiefen Rückhand-Slice gut – und fand mit dem Break zum 2:0 besser in den zweiten Satz. In einem hochklassigen Match riss Kerber auch das Publikum auf dem vollbesetzten Centre Court mit.
Das Momentum war klar auf Kerbers Seite – bis sie zum Satzgewinn aufschlug und das Spiel zu null abgab. Die Spannung erreichte im Tiebreak den Höhepunkt – mit dem besseren Ende für Barty.
Plíšková im Finale
Die Tschechin Karolina Plíšková gewann das zweite Halbfinale. Die 29-Jährige setzte sich 5:7, 6:4, 6:4 gegen Aryna Sabalenka aus Belarus durch. Die 23-Jährige war in London an Nummer zwei gesetzt. Für die frühere Weltranglisten-Erste Plíšková ist es das zweite Finale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. 2016 verlor sie bei den US Open das Endspiel gegen Angelique Kerber.