Tennisturnier in Wimbledon Russen und Belarussen bleiben ausgeschlossen – aber Djoković darf antreten

Ian Hewitt, Vorsitzender des All England Lawn Tennis Club (AELTC), Ausrichter des Grand Slam in Wimbledon, und die Geschäftsführerin Sally Bolton
Foto: Clive Brunskill / Getty ImagesDie Organisatoren des Rasenklassikers in Wimbledon haben den Ausschluss von Tennisprofis aus Russland und Belarus in diesem Jahr verteidigt. Es habe aufgrund der Vorgaben der britischen Regierung »keine realisierbare Alternative« gegeben, sagte Ian Hewitt, Vorsitzender des All England Lawn Tennis Club (AELTC).
Der Weltranglistenerste Novak Djoković darf hingegen auch ohne Impfung gegen das Coronavirus beim Rasenklassiker zur angestrebten Titelverteidigung an den Start gehen. Dies sei keine Voraussetzung für eine Teilnahme an dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres vom 27. Juni bis zum 10. Juli, sagte Sally Bolton, Geschäftsführerin des All England Lawn Tennis Club (AELTC). Djoković hat in Wimbledon bislang sechsmal den Titel gewonnen, zuletzt war er im Vorjahr erfolgreich.
Bolton betonte, dass man die Profis zu einer Impfung ermutigen werde. Auch die britische Regierung würde diese aber nicht mehr für eine Einreise vorschreiben. »Wir planen, dieses Jahr zu einem normalen Turnier zurückzukehren«, sagte Bolton.
In Sachen Russland blieben Hewitt und Bolton dagegen hart: Falls Profis aus Russland und Belarus mit einer Erklärung gegen den Krieg in der Ukraine die Teilnahme erlaubt worden wäre, »hätten wir riskiert, dass ihr Erfolg zum Vorteil der Propagandamaschine des russischen Regimes genutzt worden wäre«, sagte Hewitt. »Wir glauben, dass wir die verantwortungsbewussteste Entscheidung, die möglich war, getroffen haben.«
Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli statt. Wimbledon ist das erste Event, das Tennisprofis wegen der russischen Invasion in der Ukraine ausschließt. Dies trifft zum Beispiel den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew aus Russland und die zweimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Victoria Asarenka aus Belarus.
Womöglich keine Weltranglistenpunkte für Wimbledon
Die beiden Profiorganisationen ATP und WTA hatten die Entscheidung kritisiert und könnten möglicherweise Konsequenzen ziehen. So steht im Raum, dass für Wimbledon dieses Jahr keine Weltranglistenpunkte vergeben werden. Eine Entscheidung darüber könnte in dieser Woche bei Treffen in Madrid fallen. »Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen«, sagte Bolton dazu.