Tour de France 2021 Auf diese Topfahrer sollten Sie achten

Die Tour de France 2021 beginnt am Samstag. Doch wer sind die Favoriten, die Sprinter und die deutschen Profis, auf die man besonders gespannt sein kann? Die besten Fahrer der Tour im Überblick.
Von Florian Pütz
Tadej Pogacar trug das Gelbe Trikot 2020 nach Paris

Tadej Pogacar trug das Gelbe Trikot 2020 nach Paris

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Los geht's in der Bretagne, von dort in die Alpen und von den Pyrenäen aus Richtung Paris: An Samstag beginnt die 108. Auflage der Tour de France. Dann machen sich 184 Fahrer auf, um nach 3414,4 Kilometern durch Frankreich die Champs-Élysées zu erreichen.

Natürlich gehören Vorjahressieger Tadej Pogacar und sein slowenischer Landsmann Primoz Roglic zu den Favoriten, die am 18. Juli triumphieren könnten. Doch nach dem schweren Gebirgstouren der vergangenen Jahre ist das Profil 2021 deutlich ausgewogener. Acht Flachetappen bieten den Sprintern Möglichkeiten auf Etappensiege, und die Rouleure und Puncheure könnten gleich die hügeligen ersten Tage nutzen, um das Gelbe Trikot zu übernehmen.

Doch wer sind die Favoriten, die Sprinter und die deutschen Profis, auf die man besonders achten sollte? Die Topfahrer in der Übersicht:

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Tour de France 2021: Auf diese Fahrer sollten Sie achten

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Er ist der Gejagte: Tadej Pogacar gewann im vergangenen Jahr im Alter von nur 21 Jahren sensationell die Tour de France. Nun will er das Gelbe Trikot erneut nach Paris tragen. Pogacars Form spricht für ihn, in diesem Jahr hat er drei von vier Etappenrennen gewonnen, an denen er teilgenommen hat. Dazu kommt der Sieg beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Mit Marc Hirschi und Rafal Majka hat der Slowene zudem zwei starke Neuzugänge an seiner Seite. Es wird spannend zu sehen sein, wie Pogacar mit dem Druck als Titelverteidiger umgeht.

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Es war das Duell der Tour 2020: Primoz Roglic verteidigte das Gelbe Trikot bis zur vorletzten Etappe, dem Zeitfahren an der Planche des Belles Filles, und verlor es dann an Tadej Pogacar. In diesem Jahr will der Kapitän von Team Jumbo-Visma Revanche nehmen. Selbstvertrauen sammelte der 31-Jährige zuletzt mit seinen Siegen bei der Vuelta a España 2020 sowie der Baskenlandrundfahrt in diesem Jahr. Anders als Pogacar hat Roglic jedoch seit Ende April kein Rennen mehr bestritten und konzentrierte sich voll aufs Training. Bei der Tour hat Roglic das bessere Team an seiner Seite, dazu zählt auch der Deutsche Tony Martin, den man sicher öfter an der Spitze des Pelotons sehen wird.

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Schlägt das Imperium zurück? Team Ineos Grenadiers, ehemals Sky, gewann fünfmal in Serie die Tour de France, ehe der junge Pogacar auftauchte. Nun wollen die Dominatoren von einst das Gelbe Trikot wieder nach Großbritannien holen. Dafür ist die Mannschaft extrem gut aufgestellt: Geraint Thomas (Foto vorn), Tour-Sieger von 2018, Richard Carapaz, Giro-d'Italia-Sieger 2019, sowie der aktuelle Dauphiné-Sieger Richie Porte (Foto, in Gelb) führen das Team an. Tao Geoghegan Hart, der Giro-Sieger 2020, steht nicht mal in der ersten Reihe. Zwar ist keiner der Profis allein so stark wie Roglic oder Pogacar, doch im Kollektiv könnte Ineos die beiden Dominatoren des vergangenen Jahres angreifen. Wie diese Taktik aufgehen soll und wer sich als Ineos' Anführer durchsetzt, wird eine der interessantesten Geschichten der Tour.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, Tao Geoghegan Hart sei der amtierende Giro-Sieger. Wir haben dies korrigiert.

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Er war lange der Anführer des Sky-Imperiums, gewann viermal die Tour, zweimal die Vuelta und einmal den Giro. Doch Chris Froome ist nach seinem schweren Unfall im Jahr 2019 nicht mehr derselbe Fahrer. Damals krachte er mit 60 km/h gegen eine Hauswand, zog sich offene Brüche zu und war später einfach froh, noch am Leben zu sein. Inzwischen fährt der Brite für das Team Israel Start-Up Nation und darf nun nach drei Jahren wieder an der Tour teilnehmen. Dort wird der 36-Jährige allerdings lediglich als Edelhelfer seinen Kapitän Michael Woods unterstützen. »Ich habe unermüdlich gearbeitet. Wenn schon nicht als Leader, will ich doch dem Team mit meiner Erfahrung helfen«, sagte Froome. 2022 will er dann noch mal selbst den Angriff auf das Maillot Jaune wagen.

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Emanuel Buchmann sollte eigentlich gar nicht dabei sein. Der Deutsche hatte sich intensiv auf den Giro d'Italia im vergangenen Mai vorbereitet und wollte dort auf das Podium. Nach einem Sturz musste Buchmann jedoch aufgeben – und hat dadurch nun die Chance, an der Tour teilzunehmen. In Frankreich soll der 28-Jährige eine Art Jokerrolle einnehmen und viele Freiheiten bekommen. »Ich möchte die Tour ohne Druck von Tag zu Tag nehmen, meine Chancen nutzen und offensiv fahren, wenn es möglich ist«, sagte Buchmann. Kapitän des deutschen Teams Bora-Hansgrohe bleibt Wilco Keldermann, der Niederländer ist der Mann für das Gesamtklassement.

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Insgesamt gehen zwölf deutsche Fahrer am Samstag in Brest an den Start. Darunter sind beispielsweise Simon Geschke (Cofidis), Tour-Etappensieger 2015, oder der talentierte Debütant Jonas Rutsch (EF Education-Nippo). Doch keiner der zwölf war bei der Frankreich-Rundfahrt so erfolgreich wie André Greipel, der überraschend wieder am Start ist. Der Sprinter vom Team Israel Start-Up Nation kommt auf elf Tour-Etappensiege. Mit 38 Jahren würde er mithilfe seines Anfahrers Rick Zabel sicher gern seinen zwölften Tagessieg feiern, doch das scheint trotz guter Form eher unrealistisch.

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Denn eigentlich gilt er als schnellster Fahrer des Pelotons: Der 26 Jahre alte Caleb Ewan gewann bislang fünf Tour-Etappen, zwei davon im vergangenen Jahr. Nun ist das Profil der Frankreich-Rundfahrt sogar etwas freundlicher für die Sprinter, der Australier könnte also noch mehr Tagessiege anpeilen. Eventuell könnte er dann sogar um das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers kämpfen. Das ist auch das Ziel von Superstar Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), der das Maillot Vert zum achten Mal gewinnen will.

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Mit dieser Nominierung hätte vor einem Jahr noch niemand gerechnet: Mark Cavendish stand kurz vor dem Karriereende, wurde dann doch noch von Deceuninck-Quick Step verpflichtet und geht nun in Frankreich an den Start. Denn der eigentliche Topsprinter des belgischen Teams, Sam Bennett, ist offenbar nicht fit. Erst wenige Tage vor Tour-Start entschied das Team dann, Cavendish mitzunehmen. Der 36 Jahre alte Brite zählt zu den erfolgreichsten Radsportlern der Geschichte. In seiner Karriere hat er 30 Tour-Etappen gewonnen, nur Eddy Merckx zählt mehr Siege. Ob Cavendish so schnelle Beine hat wie Caleb Ewan, ist eher fraglich. Doch er ist so erfahren, clever und verschlagen, dass man ihn nie abschreiben sollte.

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Mathieu van der Poel gilt seit Jahren als einer der besten Radsportler der Welt, gibt aber erst jetzt mit 26 Jahren sein Debüt bei der Tour de France. Wie kann das sein? Der Niederländer kommt eigentlich aus dem Cyclocross, wurde in dieser Disziplin mehrfach Weltmeister und ist seit ein paar Jahren auch verstärkt auf der Straße unterwegs. Als Enkel des legendären Raymond Poulidor war van der Poels Weg zur Tour gewissermaßen vorgezeichnet. Insbesondere in der ersten Tourwoche wird der Kapitän vom Team Alpecin-Fenix um Etappensiege kämpfen – und mit ein bisschen Glück auch für ein paar Tage das Gelbe Trikot tragen.

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Julian Alaphilippe ist ein ähnlicher Haudegen. Der Liebling der Franzosen kämpft um jeden Etappensieg, den er in die Finger kriegen kann. Dem amtierenden Weltmeister kommt entgegen, dass das Profil der Tour in diesem Jahr nicht so brutal ist wie 2020. Vielleicht ist für »Loulou«, wie sie ihn in Frankreich nennen, dann auch im Gesamtklassement mehr möglich.

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