Tour de France Clarke gewinnt Kopfsteinpflaster-Spektakel, van Aert verteidigt Gelb trotz Sturz

Simon Clarke (rechts)
Foto: GONZALO FUENTES / REUTERSDer australische Radprofi Simon Clarke hat die fünfte Etappe der 109. Tour de France gewonnen. Aus einer Ausreißergruppe von fünf Fahrern heraus hatte der Fahrer vom Team Israel-Premier Tech auf dem letzten Kilometer die größten Energiereserven und gewann nach Fotofinish vor dem Niederländer Taco van der Hoorn. Edvard Boasson Hagen aus Norwegen belegte den dritten Platz.
Die Etappe über 157 Kilometer von Lille nach Arenberg stellte das Peloton vor eine gefürchtete Herausforderung. Insgesamt elf Kopfsteinpflaster-Passagen über insgesamt 19 Kilometer galt es zu bewältigen. Das begünstigte nicht nur den Fluchtversuch der Ausreißer, sondern hatte auch für die Klassementfahrer Konsequenzen – und besonders für das Team Jumbo-Visma: Erst stürzte der Gesamtführende Wout van Aert und musste sich mühsam wieder ans Feld heranarbeiten. Dann kostete ein verpatzter Radwechsel auch Kletterer Jonas Vingegaard viel Zeit, diesmal schlüpfte van Aert selbst in die Helferrolle.
Roglič könnte die Tour schon verloren haben
Schließlich strauchelte auch Mitfavorit Primož Roglič – der Slowene musste abreißen lassen und verlor mehrere Minuten nicht nur auf den Tagessieger, sondern auch auf seinen Landsmann Tadej Pogačar vom UAE Team Emirates. Der Tour-Sieger der Jahre 2020 und 2021 präsentierte sich von den Favoriten auf die Gesamtwertung am stärksten und setzte gemeinsam mit dem Belgier Jesper Stuyven gegen Ende der Etappe sogar noch zu einem Angriff auf die Ausreißer an. Diese erreichte Pogačar zwar nicht mehr, wertvolle Sekunden im Klassement machte er dennoch gut.

Tadej Pogačar machte auch auf Kopfsteinpflaster eine gute Figur
Foto: MARCO BERTORELLO / AFPDort konnte van Aert das Gelbe Trikot knapp verteidigen, 13 Sekunden bleiben dem Belgier noch vor dem US-Amerikaner Neilson Powless, der ebenfalls zur Ausreißergruppe gehörte. Pogačar ist mit nur 19 Sekunden auf das Maillot Jaune der am besten platzierte Rundfahr-Spezialist. Vingegaard hat 40 Sekunden Rückstand und untermauert so seinen Kapitäns-Anspruch bei Jumbo-Visma gegenüber Roglič, der noch einmal fast zwei Minuten weiter zurückliegt.