Nach Überfall auf die Ukraine Putin als Ehrenpräsident des Judo-Weltverbands suspendiert

Der russische Machthaber Wladimir Putin (l.) ist Träger des Schwarzen Gürtels
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Der Judo-Weltverband hat den russischen Machthaber Wladimir Putin als Ehrenpräsident und Botschafter der Sportart suspendiert. Das teilte die IJF am Sonntag mit und reagierte damit auf die Ukraine-Invasion Russlands . Kremlchef Putin ist selbst Träger des Schwarzen Gürtels.
Im Judo ist der Einfluss Russlands enorm. Weltverbandspräsident Marius Vizer gilt als Freund Putins. Der europäische Verband EJU wird vom Russen Sergej Soloweitschik geführt. Zudem werden die beiden wichtigsten Verbände von zahlreichen russischen Unternehmen gestützt. Die EJU etwa präsentierte erst kürzlich drei neue Sponsoren aus Russland. Auf den Schritt des Weltverbandes hatte die EJU zunächst nicht reagiert.
Zuletzt war der für Mai geplante Grand Slam im russischen Kasan abgesagt worden. Die Sportgemeinschaft müsse vereint und stark bleiben, um einander zu unterstützen, um Frieden und Freundschaft, Harmonie und Einheit zu fördern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Verbands , unterzeichnet von Vizer.
Angesichts der russischen Invasion der Ukraine hatten mehrere Sportverbände in den vergangenen Tagen Konsequenzen gezogen. So erklärten der polnische und der schwedische Fußballverband, ihre Mannschaften wollten bei den Playoffs für die Fußballweltmeisterschaft nicht gegen Russland antreten. Der europäische Fußballverband Uefa hatte Russland zudem die Ausrichtung des Champions-League-Finales am 28. Mai in St. Petersburg entzogen.