
Hans Dietrich Kaiser / Trede-Archiv / Witters
Uns Uwe. Kein Beiname fasste die Persönlichkeit dieses Hamburger Jungen besser in Worte. Uwe Seeler war nie abgehoben, obwohl er in seiner Zeit ein Superstar des Fußballs war. Als Kapitän und Ikone des Hamburger SV und der deutschen Nationalelf, als Mittelstürmer, für den auf dem Platz nur drei Dinge zählten: Tore, Tore, Tore. Unvergessen bleibt sein Hinterkopftreffer bei der Weltmeisterschaft 1970 gegen England, genauso unvergessen, wie er vier Jahre zuvor als ebenso tragischer wie fairer Verlierer das WM-Finale von Wembley verließ. Das Bild des Uwe Seeler, der den Kopf hängen lässt, ist ein Dokument der Sportfotografie geworden. Mit dem HSV, dem er immer die Treue hielt und für den er 476 Pflichtspiele bestritt, wurde er Deutscher Meister und Pokalsieger. Hamburg war und blieb auch nach der Karriere seine Stadt, 2003 wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Seeler war ein herausragender Spieler. Das waren andere aber auch. Warum er bis zu seinem Lebensende mehr verehrt wurde als die anderen: In einer Fußballwelt, in der Glamour und Geld eine so große Rolle spielen, bildete der bescheidene Star Seeler einen Gegenpunkt. Am 21. Juli ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.