Zur Ausgabe
Artikel 53 / 74

Gut zu wissen Wie gefährlich ist Covid-19 für Sportlerherzen?

In den vergangenen Tagen haben mehrere Fußballer Herzprobleme nach einer Coronainfektion öffentlich gemacht.
aus DER SPIEGEL 4/2022
Alphonso Davies vom FC Bayern München

Alphonso Davies vom FC Bayern München

Foto:

Michael Weber IMAGEPOWER / imago images/Michael Weber

In den vergangenen Tagen haben mehrere Fußballer Herzprobleme nach einer Coronainfektion öffentlich gemacht. Alphonso Davies etwa wird dem FC Bayern München wegen einer Herzmuskelentzündung länger fehlen. Trainer Julian Nagelsmann nannte den Fall »nicht so dramatisch«. Aber wie gefährlich ist eine Herzerkrankung für Sportler wirklich?

Gunnar Gislason, Professor für Kardiologie an der Universität Kopenhagen, hat mehrere Studien zu Risiken von Covid-19-Erkrankungen und zu gesundheitlichen Schäden nach Impfungen veröffentlicht. Am häufigsten sehe man eine Herzmuskelentzündung, eine Myokarditis, nach viralen Infektionen, sagt er. Das Risiko bestehe bei gewöhnlichen Erkältungen, Grippe – oder jetzt eben bei Covid-19.

Aus: DER SPIEGEL 4/2022

Wie weit geht Putin?

Während Russland an der Grenze zur Ukraine aufrüstet, steht die Bundesregierung immer stärker unter Druck. Unterstützt sie die Regierung in Kiew durch Waffenlieferungen? Stimmt sie für härtere Sanktionen gegen Russland – und für ein Ende der Gaspipeline Nord Stream 2?

Lesen Sie unsere Titelgeschichte, weitere Hintergründe und Analysen im digitalen SPIEGEL.

Zur Ausgabe

Die Folgen einer Myokarditis sind nicht harmlos. »Wenn Sie eine Entzündung im Herzen haben, kann sie Rhythmusstörungen hervorrufen, die sehr ernst zu nehmen sind. Sie kann auch mit einer eingeschränkten Herzfunktion und sogar mit Herzversagen einhergehen, obwohl dies eine seltene Komplikation ist«, sagt Gislason. »Deshalb ist es wichtig, dass man sich von schweren körperlichen Anstrengungen fernhält, bis das Herz sich erholt hat.«

Wer sein Herz zu früh zu stark belastet, riskiert im schlimmsten Fall sein Leben. Ärzte in Deutschland empfehlen bei einer Myokarditis meist mehrere Monate Trainingspause.

Die augenscheinliche Häufung von Fällen unter Sportlern erklärt Gislason so: »Sportler sind sehr ehrgeizig, sie fangen vielleicht zu früh wieder an, stehen auch bei ihren Vereinen unter Druck.« Allerdings würden die Fälle in der Regel auch öfter erkannt, weil Profis regelmäßige Medizinchecks haben.

Entgegen vieler Gerüchte besonders unter Impfgegnern kann Gislason aufgrund seiner eigenen Forschung nahezu ausschließen, dass Impfungen für Sportlerherzen gefährlich sein können. Mit den mRNA-Vakzinen gebe es ein sehr geringes Risiko. »Wir sprechen bei rund vier Millionen Impfungen mit Biontech oder Moderna in Dänemark von etwas über 60 Fällen, bei denen eine Myokarditis oder Myoperikarditis festgestellt wurde.« Solche Fälle seien zu erwarten gewesen. »Das ist eine seltene, aber nicht unerwartete immunologische Reaktion. Diese wenigen Fälle sind also überhaupt nicht beunruhigend«, so Gislason.

ara
Zur Ausgabe
Artikel 53 / 74
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten