Biathlon Herrmann-Wick triumphiert beim letzten Sprint ihrer Karriere

Sie macht am Sonntag Schluss mit dem Biathlon. Vorher gelang Denise Herrmann-Wick in Oslo noch ein Coup. »Ich brauche wohl doch ein bisschen Druck«, sagte die Olympiasiegerin nach dem Rennen.
Denise Herrmann-Wick vor Hanna Öberg

Denise Herrmann-Wick vor Hanna Öberg

Foto: Javad Parsa / AP

Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick hat sich mit einem Sieg im vorletzten Rennen ihrer Biathlon-Karriere die kleine Kristallkugel im Sprint-Weltcup gesichert. Die 34-Jährige sprintete am Samstag ohne Schießfehler am Holmenkollen in Oslo zum elften Weltcuperfolg ihrer Laufbahn. Hinter der Sächsin landete die Schwedin Hanna Öberg (0 Fehler) mit 3,5 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Herrmann-Wick triumphierte bereits zum zweiten Mal nach 2019/2020 in der Disziplin-Wertung im Sprint.

Vier Tage nach ihrer Rücktrittsankündigung zum Saisonende zeigte Herrmann-Wick einen herausragenden Auftritt an der Wiege des nordischen Skisports. Die Olympiasiegerin traf alle zehn Schüsse und war auch in der Loipe bei warmen Bedingungen und Sonnenschein nicht aufzuhalten.

»Es ist sehr emotional. Ich war wirklich nervös und habe die ganze Woche nur Kristallkugel und Sprintwertung gehört«, sagte Herrmann-Wick nach dem Rennen in der ARD. »Aber ich brauche wohl doch ein bisschen Druck, um richtig zu performen. Ich bin unglaublich stolz und froh. Vor so vielen Freunden und der Familie – das ist der reinste Genuss.«

Nun wartet noch der Massenstart

Janina Hettich-Walz (0/+43,7) schaffte es als Achte in die Top Ten. Vanessa Voigt sprintete auf Rang 37 (0/+1:43,5 Minuten Rückstand), Hanna Kebinger (1/1:06,1) wurde 17. Die Weltcup-Debütantin im deutschen Team und viermalige Junioren-Weltmeisterin Selina Grotian (2/+1:48,3) landete auf dem 40. Platz.

Wegen dichten Nebels hatte das Rennen am Freitag nicht stattfinden können und wurde um einen Tag verschoben. Dafür wurde der ursprünglich für Samstag geplante Verfolger aus dem Programm gestrichen. Zum Abschluss der Saison steht am Sonntag (15.10 Uhr, TV: ARD, Eurosport) der Massenstart auf dem Programm. Für Herrmann-Wick wird es der letzte Auftritt, bevor sie zurücktritt.

Damit verlieren die deutschen Biathletinnen ihre derzeit mit Abstand erfolgreichste Athletin und Anführerin. Bei ihrem letzten sportlichen Höhepunkt, den Heim-Weltmeisterschaften im Februar in Oberhof, hatte Herrmann-Wick Gold im Sprint sowie Silber in der Verfolgung und mit der Staffel geholt.

Herrmann-Wick krönte ihre Laufbahn im vergangenen Jahr bei den Olympischen Winterspielen in Peking mit Gold im Einzel, zudem führte sie die Staffel als Schlussläuferin zu Bronze. Bereits 2019 war Herrmann-Wick Weltmeisterin in der Verfolgung geworden und bringt es auf insgesamt neun WM-Medaillen (2 Gold/6 Silber/1 Bronze). Ihre erste Olympia-Medaille hatte sie 2014 noch mit der Skilanglauf-Staffel (Bronze) im russischen Sotschi gewonnen. Zwei Jahre später war sie vom Langlauf zum Biathlon gewechselt.

ngo/dpa
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