Biathlon Weltverband will Vorwürfe gegen Vize-Chef Taschler klären

Gottlieb Taschler: "Es ging um ein medizinisches Problem meines Sohnes"
Foto: imagoHamburg - Anweisungen zum Gebrauch von Epo, Tipps für abhörsichere Telefonate: Protokolle, die der italienischen Tageszeitung "Gazzetta dello Sport" vorliegen, belasten den Biathleten Daniel Taschler aus Südtirol schwer - und seinen Vater, den Vizepräsidenten des Biathlon-Weltverbandes IBU. Gottlieb Taschler soll seinen Sohn nach Recherchen der Zeitung zum Zweck des Dopings mit Michele Ferrari, Spitzname Dottore Epo und lebenslang gesperrt, zusammengebracht haben.
Schwere Vorwürfe, auf die die IBU reagierte: "Wir verlassen uns nicht auf Medienberichte, wir laden jeden, der Fakten kennt, ein, sie direkt mit uns zu teilen", heißt es in einer Stellungnahme vom Donnerstag. "Wir werden auch die zuständigen Gremien in Italien kontaktieren und sind natürlich im Gespräch mit Gottlieb Taschler, um Informationen zu sammeln", heißt es von der IBU weiter.
Taschler selbst sagte der "Neuen Südtiroler Tageszeitung": "Es ging um ein medizinisches Problem meines Sohnes, nicht aber um Doping." In einer Stellungnahme, die das Portal "stol.it" veröffentlichte, betonte er: "Ich habe selbstverständlich nie 'meinen Sohn aufgefordert, sich zu dopen' und auch nie daran gedacht, eventuell illegale Tätigkeiten von Seiten von Dr. Ferrari für Daniel anzufordern." Taschler hat nach eigenen Angaben bereits einen Anwalt eingeschaltet.
Epo und Epo-Doping
Die "Gazzetta dello Sport" hatte Mitschnitte von Telefongesprächen veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass Taschlers 27 Jahre alter Sohn Daniel, der ebenfalls Biathlet ist, Doping-Arzt Ferrari von 2010 an mehrmals getroffen hatte, nachdem sein Vater den Kontakt hergestellt hatte. Daniel Taschler wurde bisher nicht des Dopings überführt.