Biathlon in Antholz
Preuß vergibt erneuten Staffelsieg beim letzten Schießen
Nach dem Erfolg in Oberhof sah es in Antholz lange nach Platz eins für die deutschen Biathletinnen aus, doch dann befiel Franziska Preuß ein »ganz blödes Wackeln«. Das Team zeigte vor der WM dennoch die beste Schießleistung.
Franziska Preuß und Uljana Kaischewa (von links) lieferten sich ein spannendes Duell am letzten Schießstand
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MARCO BERTORELLO / AFP
Die deutschen Biathletinnen sind bei der WM-Generalprobe im italienischen Antholz auf Rang zwei gelaufen. Eine Woche nach dem Heimsieg in Oberhof mussten sich Vanessa Hinz, Janina Hettich, Denise Herrmann und Franziska Preuß beim letzten Weltcup vor den Titelkämpfen im slowenischen Pokljuka nur Russland (+11 Sekunden) geschlagen geben. Dritter über die 4x6 Kilometer wurde Frankreich (+21,2) vor Italien (+40,5). Die mitfavorisierten Norwegerinnen wurden nur Sechste (+59,6).
Das deutsche Quartett war am Schießstand treffsicher und benötigte insgesamt nur sechs Nachlader – es war das beste Schießergebnis aller Teams. Die Russinnen benötigten neun Reservepatronen. 27 Tage vor der WM-Staffel der Frauen am 20. Februar zeigten die Biathletinnen, dass sie nach dem dritten Podestplatz im vierten Staffelrennen zum Favoritenkreis gehören.
Mit einem Rückstand von 16,5 Sekunden übergab Vanessa Hinz, die eine Reservepatrone benötigte, auf Rang zwei hinter Italien. Ebenfalls einen Nachlader benötigte Janina Hettich, doch weil die Konkurrenz patzte, übernahm sie die Spitze. Die auf Position drei laufende Ex-Weltmeisterin Denise Herrmann benötigte insgesamt drei Nachlader, zeigte aber eine gute Laufleistung und lag beim letzten Wechsel mit 3,8 Sekunden Vorsprung vorn.
»Ganz blödes Wackeln«
Beim vorletzten Schießen lagen Franziska Preuß und die Russin Uljana Kaischewa gleichauf, beide Schlussläuferinnen blieben fehlerfrei und setzten sich vom Rest des Feldes ab. Beim Stehendschießen hatte die 26 Jahre alte Preuß Probleme, kam aber mit einem Nachlader durch. Kaischewa setzte direkt die ersten beiden Patronen neben die Ziele, schoss aber deutlich schneller und konnte sich so als Führende auf den Weg ins Ziel machen. In Oberhof hatte Preuß noch eine fehlerfreie Schießleistung gezeigt.
»Als ich mich hingestellt habe, kam von den Füßen ein ganz blödes Wackeln. Dann bin ich etwas in die Rücklage gegangen. Das hat aber nichts gebracht. Ich konnte mit dem Schießen nicht anfangen. Dann bin ich in die Kniebeuge. Ich habe zwar Zeit verloren, wenn ich aber angefangen hätte zu schießen, wäre das eine große Zitterpartie geworden«, sagte Preuß im ZDF: »So habe ich es ganz gut gelöst. Das Stehendschießen war eine große Herausforderung.«
Herrmann zeigte sich zufrieden mit der Teamleistung: »Wir haben in den letzten Staffeln immer eine gute Leistung angeboten, hoffen wir mal, dass wir den Schwung nach Pokljuka mitnehmen können«. Das Team sei »definitiv« in WM-Form.
Für die DSV-Athletinnen war es in diesem Winter das dritte Staffel-Podium im vierten Rennen. In Hochfilzen hatten die Vize-Weltmeister 2020 das einzige Mal als Vierte die Top drei verpasst.