Biathlon-WM
Zwei Schießfehler kosten Gössner eine Medaille
Wieder keine WM-Medaillen für die deutschen Biathleten: Beim Sprint der Frauen verpasste Miriam Gössner wegen zweier Schießfehler das Podest, sie wurde Sechste. Bei den Herren war der beste DSV-Athlet nur Zwölfter.
Biathletin Gössner: Zwei Fehler im Liegendschießen
Foto: Martin Rose/ Bongarts/Getty Images
Hamburg - Erstmals seit 16 Jahren haben die deutschen Biathletinnen keine WM-Medaille im Sprint gewonnen. Beim Triumph der Ukrainerin Olena Pidgruschna war Miriam Gössner als Sechste beste DSV-Athletin bei den Titelkämpfen im tschechischen Nove Mesto. Am Ende fehlten ihr 33,1 Sekunden auf die Siegerin. Zwei Fehler im Liegendschießen, gleichbedeutend mit zwei Strafrunden, verhinderten einen möglichen WM-Sieg der Deutschen, die sich dennoch eine ordentliche Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Sonntag (16.15 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) verschaffte.
"Ich habe nicht an meiner Form gezweifelt und weiß, dass ich fit bin. Die zwei Fehler sind ärgerlich, weil ich in der Loipe extra Gas rausgenommen habe, um mich auf das Schießen zu konzentrieren", sagte Gössner: "Aber die Zeitabstände sind nicht so groß, ich denke in der Verfolgung wird es spannend."
Überraschend war der Sieg von Pidgruschna (21:02,1 Minuten/0 Fehler) vor 21.000 Zuschauern in der Vysochina Arena. Silber ging an die Norwegerin Tora Berger (+6,4 Sekunden/1), Bronze an die Ukrainerin Vita Semerenko (+22,8/0). Als einzige Deutsche blieb Franziska Hildebrand fehlerfrei, beendete das Rennen mit einem Rückstand von 55,1 Sekunden aber nur auf Rang 13. Die zweimalige Olympiasiegerin Andrea Henkel (+1:32,6/3) wurde lediglich 33.
Ebenfalls enttäuschend verlief das Sprint-Rennen für die deutschen Männer. Zwei Tage nach dem Debakel mit der Mixedstaffel (13. Rang) belegte Erik Lesser über zehn Kilometer als bester Deutscher den zwölften Platz. Im Ziel hatte der 24-Jährige nach einem Schießfehler 49,4 Sekunden Rückstand auf den norwegischen Sieger Emil Hegle Svendsen (23:25,1 Minuten/1 Schießfehler), der nach dem Triumph in der Mixedstaffel seine zweite Goldmedaille holte.
Birnbacher nur auf Platz 23 im Sprint
Silber ging an den Gesamtweltcup-Führenden Martin Fourcade (+8,1/1) aus Frankreich, Bronze an den fehlerfreien Slowenen Jakov Fak (+11,2). "Es war ein Vorteil, dass Fourcade vor mir war. Deshalb konnte ich immer vergleichen. Aber im Sprint musst du immer dein eigenes Rennen laufen", sagte Sieger Svendsen.
Mit Blick auf die bislang enttäuschende Saison verlief das Rennen für Arnd Peiffer (+1:08,1 Minuten/1) besser als erwartet. Der Sprintweltmeister von 2011 war als 16. zweitbester Deutscher. Deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück blieben hingegen Andreas Birnbacher und Simon Schempp. Der 31-jährige Birnbacher (+1:24,7/2) belegte nur den 23. Platz, der sieben Jahre jüngere Schempp (+1:36,2/2) lief auf Rang 28. "Man muss realistisch sein, dass nicht mehr allzuviel drin ist. Es gilt jetzt, in die Wettkämpfe reinzukommen und noch was Besseres rauszuholen", sagte Birnbacher.