Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm wechselt in die NHL

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft braucht einen neuen Coach. Marco Sturm wird Co-Trainer bei den Los Angeles Kings. Seinen dortigen Chef hat Sturm im Olympia-Halbfinale besiegt.
Marco Sturm

Marco Sturm

Foto: Peter Kneffel/ dpa

Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang hat Marco Sturm Eishockey-Geschichte geschrieben. Als Bundestrainer führte er die deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal zum Gewinn der Silbermedaille. Jetzt verlässt Sturm den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und heuert in der US-Profiliga NHL als Co-Trainer bei den Los Angeles Kings an.

Wie der Verband bestätigte, hat Sturm in der vergangenen Woche um die Freigabe gebeten. "Diesem Wunsch wird der DEB nach dem bevorstehenden Deutschland Cup in Krefeld nachkommen", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Das traditionelle Viererturnier wird vom 8. bis 11. November ausgetragen. Neben der DEB-Auswahl nehmen Russland, die Slowakei und die Schweiz am Deutschland Cup teil.

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"Der Zeitpunkt der Anfrage kam auch für mich überraschend", sagte Sturm. "Aber die NHL war auch als Trainer immer mein Ziel, deshalb geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich bin dem DEB nicht nur dafür dankbar, dass er mir diesen Schritt ermöglicht, sondern auch dafür, dass er mir die Chance zum Einstieg in das Geschäft gegeben hat."

Als Flügelstürmer stand Sturm in 1006 NHL-Spielen für die San Jose Sharks, Boston Bruins, Los Angeles Kings, Washington Capitals, Vancouver Canucks und Florida Panthers auf dem Eis. Damit ist er deutscher Rekordspieler in der wichtigsten Eishockey-Liga der Welt. Im Januar 2014 beendete er seine aktive Karriere. Anderthalb Jahre später übernahm Sturm als Nachfolger des Kanadiers Pat Cortina den Posten des deutschen Bundestrainers. Sein Vertrag lief bis 2022, wird nun aber in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Sturm wird Assistent von Willie Desjardins

"Nachdem Marco mit dieser Bitte auf uns zugekommen ist, haben wir uns intensiv damit beschäftigt und sich letztlich zu dem Entschluss gekommen, dass wir ihm diese Chance nicht verbauen können. Ein deutscher Trainer in der NHL ist auch ein Aushängeschild für unser Eishockey", sagte DEB-Präsident Franz Reindl.

Sturm bekam das Angebot aus Los Angeles, nachdem die Kings ihren bisherigen Trainer John Stevens entlassen hatten. Er wird vom Kanadier Willie Desjardins ersetzt, dessen Assistent Sturm wird. Die beiden kennen sich aus dem Olympischen Halbfinale. Dort hatte Sturms DEB-Auswahl sensationell 4:3 gegen die von Desjardins trainierten Kanadier gewonnen.

Mit nur vier Siegen, acht Niederlagen und einem Unentschieden aus 13 Spielen haben die L.A. Kings in der noch jungen NHL-Saison die schlechteste Bilanz aller 31 Teams vorzuweisen. Ihre nächsten Partien bestreiten sie gegen die Anaheim Ducks (6. November), die Minnesota Wild (8. November) und die Calgary Flames (10. November). Sturm könnte beim Spiel gegen die Toronto Maple Leafs (13. November) zum ersten Mal mit an der Bande stehen.

mmm/dpa
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