Eishockey-WM
Finnland triumphiert im Finale über Schweden
Der neue Eishockey-Weltmeister heißt Finnland: Im Endspiel in Bratislava setzte sich das Team deutlich gegen Schweden durch. Die Entscheidung fiel im letzten Drittel, als die Skandinavier zwei schnelle Gegentore hinnehmen mussten.
Finnische Eishockeyspieler: Jubel über zweiten WM-Titel der Geschichte
Foto: Ronald Zak/ AP
Hamburg - Finnland ist zum zweiten Mal Eishockey-Weltmeister. 16 Jahre nach dem letzten Triumph siegte das Team bei
der WM in der Slowakei im Finale gegen seinen Erzrivalen aus Schweden 6:1 (0:0, 1:1, 5:0) und sorgte nach einem starken Schlussdrittel für den höchsten Endspielsieg der WM-Geschichte. Die Schweden verpassten im Duell der nordischen Nachbarn ihren neunten WM-Titel, obwohl sie durch Jungstar Magnus Pääjärvi-Svensson (28.) in Führung gegangen waren.
Jarkko Immonen mit seinem neunten Turniertor sieben Sekunden vor der zweiten Drittelsirene (40.) sowie Petteri Nokelainen (43.) und Niko Kapanen (44.) mit einem Doppelschlag zu Beginn des Schlussabschnitts leiteten dann aber Finnlands Sieg ein. Janne Pesonen (57.), Mika Pyörälä (58.) und Antti Pihlström (60.) machten den zweiten Final-Triumph nach 1995 perfekt.
"Für solche Momente spiele ich Eishockey", sagte Tuomo
Ruutu. Stürmer Jani Lajunen sagte: "Es ist absolut verrückt. Ich
werde wohl erst morgen wissen, was das hier bedeutet."
Die etwa 9000 Zuschauer mussten lange auf Höhepunkte warten. Die beiden Mannschaften spielten taktisch diszipliniert und warteten auf Fehler. Torchancen waren selten, die besseren hatten zunächst die Finnen. Kapitän Mikko Koivu (7.) scheiterte aber ebenso am starken schwedischen Goalie Viktor Fasth wie Janne Pesonen (27.) und Mikael Granlund (28.). Fasth war zuvor von den Journalisten zum besten Spieler der WM gewählt worden.
Nach Pääjärvi-Svenssons Führungstor in den Winkel hatte Patrik Berglund Pech, als er den Pfosten des finnischen Tores traf (36.). Doch dann schlugen die Finnen zu. Toptorjäger Immonen war sieben Sekunden vor der Drittelpause zur Stelle und hämmerte den Puck aus halblinker Position ins lange Eck.
Tschechien holt Bronze
Im zweiten Drittel überwand Finnlands Nokelainen Fasth nach Vorlage von Pihlström. Kurz darauf hätte Mikko Koivu den dritten Treffer machen müssen, doch Fasth parierte. Nur Sekunden danach stolperte Kapanen den Puck ins Tor. Dem Finish der Schweden hielten die Finnen stand. Pesonen, Pjörälla und Pihlström machten den Kantersieg perfekt.
Vor dem Endspiel hatte sich Tschechien die Bronzemedaille gesichert. Der entthronte Weltmeister besiegte im Spiel um Platz drei Rekordchampion Russland 7:4 (2:3, 3:1, 2:0). Die Russen mit Superstar Alexander Owetschkin blieben erstmals unter Trainer Wjatscheslaw Bykow bei einer WM ohne Medaille.
Für die Organisatoren war das Turnier kein großer Erfolg. Rund 406.000 Zuschauer haben die 56 Spiele in der Slowakei besucht. Im Vergleich zur WM 2010 in Deutschland bedeutete dies einen Rückgang von rund 140.000 Fans.
Schweden - Finnland 1:6 (0:0, 1:1, 0:5) 1:0 Magnus Pääjärvi (28.)
1:1 Jarkko Immonen (40.)
1:2 Petteri Nokelainen (43.)
1:3 Niko Kapanen (44.)
1:4 Janne Pesonen (57.)
1:5 Mika Pyörälä (58.)
1:6 Antti Pihlström (59.) Schiedsrichter: Burchell/Reiber (Kanada/Schweiz) Zuschauer: 9166 Strafminuten: 8/4