Eishockey-WM Kanada düpiert Russland im Finale und gewinnt Gold

Kanadischer Jubel: 25. WM-Titel
Foto: Filip Singer/ dpaTop-Favorit Kanada hat Russland in einem einseitigen WM-Finale gedemütigt und ein herausragendes Turnier mit der Goldmedaille gekrönt. Der Olympiasieger um Superstar Sidney Crosby entthronte in Prag den Titelverteidiger mit einem 6:1 (1:0, 3:0, 2:1)-Finalsieg und feierte den ersten WM-Titel seit acht Jahren und den 25. insgesamt.
Cody Eakin (19. Minute), Tyler Ennis (22.), Crosby (28.), Tyler Seguin (29.), Claude Giroux (49.) und Nathan MacKinnon (50.) machten Kanadas Triumph im Prestige-Duell vor 17.383 Zuschauern perfekt. Für Russland traf lediglich Jewgeni Malkin (53.). Insgesamt erzielte Kanada 66 Turniertreffer. Seguin kürte sich zum WM-Torschützenkönig (9 Treffer)
Doppelten Grund zur Freude hatte auch Crosby: Der Stanley-Cup-Gewinner von 2009 und zweimalige Olympiasieger hielt mit dem noch fehlenden WM-Titel als 26. Mitglied Einzug in den legendären Triple Gold Club.
Für die Kanadier gab es neben Gold auch Geld: Durch den zehnten Sieg in regulärer Spielzeit im zehnten Spiel knackten die NHL-Stars den neuen Team-Jackpot und strichen eine Sonderprämie in Höhe von einer Million Schweizer Franken ein.
Zuvor hatten sich die USA mit Bronze getröstet. Das junge US-Team mit fünf College-Spielern setzte sich im Spiel um Platz drei mit 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) gegen Gastgeber Tschechien durch. Jaromír Jágr (43) beendete anschließend ohne die erhoffte letzte Medaille endgültig seine internationale Karriere: "Das war es für mich im Nationalteam." Eine Ehrung gab es für den NHL-Altstar aber noch: Jagr wurde zum wertvollsten Spieler der Weltmeisterschaft gewählt.
Zuschauerrekord in Tschechien
Zum besten Torwart wurde der Finne Pekka Rinne gekürt. Der Goalie war in der Vorrunde 237 Minuten und fünf Sekunden ohne Gegentor geblieben und hatte damit einen WM-Rekord für die Nachkriegszeit aufgestellt. Bester Verteidiger wurde der Kanadier Brent Burns, bester Angreifer sein Teamkollege Jason Spezza, der sich mit 14 Punkten auch zum Scorerkönig kürte.
Grund zur Freude hatten auch die WM-Organisatoren: Mit insgesamt 741.690 Zuschauern stellte die WM in Prag und Ostrau einen Besucherrekord auf. Die alte Bestmarke aus dem Vorjahr in Weißrussland (640.044) wurde um mehr als 100.000 Zuschauer getoppt.