Eishockey-WM Schweden gewinnt dramatisches Finale gegen Kanada

Die kanadische Eishockey-Nationalmannschaft ist entthront. Nach zwei WM-Titeln in Folge heißt der neue Weltmeister nun Schweden. In einem packenden Finale fiel die Entscheidung im Penaltyschießen.
Schweden jubelt

Schweden jubelt

Foto: GRIGORY DUKOR/ REUTERS

Schweden ist Eishockey-Weltmeister. Im Finale in Köln gegen Kanada setzte sich das Team vor gut 17.000 Zuschauern im Penaltyschießen durch und gewann 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0). Niklas Bäckström und Oliver Ekman Larsson verwandelten ihre Versuche, der schwedische Goalie Henrik Lundqvist parierte zudem alle Schüsse der Kanadier. In der regulären Spielzeit hatten Victor Hedman für Schweden (40. Minute) und Ryan O'Reilly für Kanada (43.) getroffen.

Es ist der zehnte WM-Titel für Schweden. Kanada verpasste es, durch den 27. Triumph mit Russland gleichzuziehen. Der Rekordweltmeister sicherte sich durch ein 5:3 (2:0, 2:1, 1:2) gegen Finnland im Spiel um Platz drei wie schon im Vorjahr die Bronzemedaille.

Im ersten Drittel des Finals entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Beide Teams zeigten eine sichere und konzentrierte Leistung in der Defensive und versuchten dann durch schnelle Umschaltsituationen vor das gegnerische Tor zu kommen. Die größte Gelegenheit zur Führung hatte Kanadas Mark Scheifele, sein Schuss ging allerdings nur an den Außenpfosten (10. Minute).

Nach der ersten Pause war Kanada dann die spielbestimmende, gefährlichere Mannschaft. Der Titelverteidiger hatte aber erneut Pech. Diesmal war es Jeff Skinner, der an den Pfosten schoss (22.). Nach 39 Minuten und 39 Sekunden waren es dann die Schweden, die glücklich in Führung gingen: Hedmans abgefälschter Rückhandschuss setzte mehrfach auf dem Eis auf, bevor er durch die Beine von Kanadas Goalie Calvin Pickard ins Tor rutschte - dabei war Schweden sogar in Unterzahl.

Hier sehen Sie das 1:0 für Schweden im Video:

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Schon früh im letzten Drittel gab es erneut eine Zeitstrafe gegen Schweden, diesmal nutzte Kanada die Überzahlsituation. Einen Schuss von Mitchell Marner wehrte Goalie Lundqvist zunächst ab, im Nachschuss war aber O'Reilly zur Stelle. Mehrfach abgelenkt ging der Puck ins Tor (43.).

In der Folge entwickelte sich ein offenes, ausgeglichenes Spiel. Weil sich aber beide Teams kaum Fehler leisteten und gleichzeitig defensiv sicher standen, blieb es zunächst weiter beim Remis. Kurz vor dem Ende des Schlussdrittels hatten sowohl Kanada als auch Schweden noch mal die Chance, das Endspiel in Überzahl zu entscheiden. Aber auch dann fiel kein Treffer. Am Ende der 60 regulären Minuten standen 33:30 Torschüsse für Kanada und 1:1 Tore. Das Finale ging in eine maximal 20-minütige Verlängerung. Jedes Tor würde nun die Weltmeisterschaft entscheiden.

Hier sehen Sie Kanadas 1:1 im Video:

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Das Duell blieb intensiv. Durch harte Zweikämpfe und gutes Stellungsspiel gab es nur wenige wirklich gefährliche Szenen. Und in den entscheidenden Momenten waren wieder Pickard und Lundqvist zur Stelle. Die nächste Überzahlsituation bot sich Schweden, als Kanadas Sean Coutourier wegen Beinstellens für zwei Minuten vom Eis musste. Aber auch jetzt verteidigte Kanada wieder clever, überstand so auch dieses Powerplay der Schweden und hatte wenig später die bis dahin größte Chance der Verlängerung: Nathan MacKinnon scheiterte erst an Lundqvist und setzte den Puck aus der Luft knapp neben das Tor (73.).

Auch nach 80 Minuten blieb das Spiel also unentschieden, es kam zum Penaltyschießen. Dort wurde Goalie Lundqvist mit vier Paraden zum Helden. Weil Bäckström und Ekman Larsson ihre Versuche verwandelten, reichte das zum WM-Titel.

Sehen Sie hier die Entscheidung des Endspiels im Video:

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Im Spiel um Platz drei zwischen Russland und Finnland trafen Nikita Gussew (7. /28.), Wladimir Tkatschjow (22.) in Unterzahl, Bogdan Kisselewitsch (29.) und Nikita Kutscherow (49.) für den Rekordweltmeister. Beinahe verspielte Russland dabei wie schon im Halbfinale gegen Kanada einen Vorsprung. Von 0:4 kam Finnland, WM-Zweiter des Vorjahres, nach Treffern von Mikko Rantanen (40.), Mikko Lehtonen (42.) und Veli-Matti Savinainen (46.) noch auf 3:4 heran, ehe Kutscherow die Entscheidung besorgte. Finnland hatte sein Semifinale 1:4 gegen Schweden verloren.

aev

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