Fahnenträgerin bei den Spielen von Peking Iranische Skifahrerin beantragt Asyl in Deutschland

Vor knapp einem Jahr trug sie noch die iranische Fahne bei den Olympischen Spielen in Peking, nun hat Atefeh Ahmadi in Deutschland Asyl beantragt. Die Skifahrerin ist nicht die erste Sportlerin, die Iran verlassen hat.
Atefeh Ahmadi

Atefeh Ahmadi

Foto: ATTA KENARE / AFP

Die iranische Skifahrerin Atefeh Ahmadi ist aus ihrem Heimatland geflohen und hat in Deutschland Asyl beantragt. Dies sagte die 22-Jährige, die sich im vergangenen Jahr als einzige Frau ihres Landes für die Olympischen Winterspiele in Peking qualifiziert hatte, am Samstag in einem emotionalen Interview dem persischsprachigen Nachrichtensender Iran International in London.

»Ich habe Iran verlassen, um mein Ziel zu erreichen, aber mein Herz ist mit Iran verbunden«, sagte Ahmadi: »Wenn ich könnte, würde ich dem Volk zur Seite stehen, damit wir gemeinsam die Freiheit erreichen können.« Bei den Spielen in Peking war Ahmadi 57. im Riesenslalom geworden.

Fahnenträgerin bei den Spielen 2022 in Peking

Fahnenträgerin bei den Spielen 2022 in Peking

Foto: EVELYN HOCKSTEIN / REUTERS

Iran wird seit dem Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022 von der größten Protestwelle seit Jahrzehnten erschüttert. Mehr als 19.000 Menschen sollen seitdem inhaftiert und über 500 getötet worden sein. Mindestens vier Demonstranten wurden durch das Regime außerdem hingerichtet.

Ahmadi ist nicht die erste Sportlerin, die Iran in den vergangenen Jahren verlassen hat. Schachspielerin Sara Khadem floh nach Spanien, nachdem sie im Dezember 2022 an einem internationalen Turnier ohne den in Iran vorgeschriebenen Hidschab teilgenommen hatte.

Taekwondoin Kimia Alizadeh, erste iranische Gewinnerin einer Olympia-Medaille, verließ ihre Heimat im Jahr 2020 in Richtung Deutschland. An den Olympischen Spielen in Tokio 2021 nahm sie für das Flüchtlingsteam teil.

mfu/sid

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