Drohnen-Crash bei Ski alpin "Ein Wahnsinn, was da passiert ist"

Marcel Hirscher: "Bitte passt besser auf"
Foto: Andrea Solero/ dpaDer Ski-Weltverband Fis hat eine umfassende Aufklärung des Drohnen-Zwischenfalls beim Slalom von Madonna di Campiglio angekündigt. Man werde mit allen beteiligten Parteien zusammenarbeiten, um zu erfahren, wie es zu dem Unfall kommen konnte, hieß es in einer Stellungnahme am Mittwochmorgen. "So etwas darf nie wieder passieren", schrieb die Fis.
Im zweiten Durchgang war am Dienstagabend eine Kameradrohne auf die Piste gestürzt und hatte Österreichs Ski-Star Marcel Hirscher so knapp verpasst, dass dieser sogar etwas von dem Aufprall hinter seinem Rücken gespürt habe. Der 26-Jährige beendete den Lauf und wurde Zweiter. "Ich habe gedacht, dass ein Rutscher hinter mir ist oder eine Stange." Deshalb sei er weiter "fokussiert und konzentriert geblieben". Bei YouTube gibt es zahlreiche Videos von dem Vorfall (zum Beispiel hier ).
Nach dem Studium der Fernsehbilder mit der unmittelbar hinter ihm abstürzenden und zersplitternden Drohne sagte der 26-Jährige: "Eine absolute Frechheit", und forderte in Richtung der Organisatoren: "Bitte, passt besser auf!" Bei Facebook reagierte er später schon wieder mit Humor auf den Zwischenfall.
Renndirektor Markus Waldner sprach von einer "Schweinerei". Der TV-Rechteinhaber Infront entschuldigte sich in der Fis-Mitteilung bei Hirscher und der Fis für den "unglücklichen Zwischenfall" und kündigte detaillierte technische Analysen und "so bald wie möglich" weitere Informationen an.
Im Gegensatz zu Österreich oder Deutschland ist es in Italien erlaubt, bei Ski-Rennen Drohnen einzusetzen. "Es war aber ausgemacht, dass der Pilot nicht über die Strecke fliegt, sondern nur über den Korridor", sagte Waldner. "Doch im zweiten Lauf ist der dann immer weiter reingeflogen. Ein Wahnsinn, was da passiert ist."