Nordische Ski-WM Bjørgen holt viertes Gold, Bronze für Edelmann und Frenzel

Skilangläuferin Bjørgen: Sieg im Massenstartrennen
Foto: Christophe Pallot/Agence Zoom/ Getty ImagesHamburg - Norwegens Skilanglaufstar Marit Bjørgen hat bei der Nordischen WM in Val di Fiemme ihre vierte Goldmedaille gewonnen. Die 32-Jährige setzte sich im Massenstartrennen über 30 Kilometer im klassischen Stil vor Olympiasiegerin Justyna Kowalczyk aus Polen und Titelverteidigerin Therese Johaug aus Norwegen durch. Für Bjørgen war es der insgesamt zwölfte WM-Titel. Nicole Fessel kam nach einem starken Rennen auf den fünften Platz.
"Ich habe mich sehr gut gefühlt und bin jetzt einfach nur glücklich darüber, wie es ausgegangen ist", sagte Fessel, die 1:49,0 Minuten hinter Bjørgen ins Ziel kam und damit für das beste deutsche WM-Ergebnis über die 30 Kilometer überhaupt sorgte. Evi Sachenbacher war 2003 an gleicher Stelle Sechste geworden.
Katrin Zeller belegte als zweite deutsche Starterin Platz 14 (+4:32 Minuten). Bjørgen, die sich nach 1:27:19,9 Stunden im Schlussspurt gegen Kowalczyk durchsetzte, hatte in Val di Fiemme bereits Gold im Sprint, im Skiathlon und mit der Staffel geholt, lediglich über zehn Kilometer musste sie sich hinter Johaug mit Silber begnügen.
Edelmann-Sturz bringt deutsches Duo um Gold-Chance
Die Ausnahmeläuferin aus Trondheim liegt in der ewigen Bestenliste nur noch zwei Titel hinter der führenden Jelena Wälbe aus Russland (14-mal Gold) zurück.
Jubeln konnten auch die deutschen Kombinierer Tino Edelmann und Eric Frenzel, die im Team-Sprint Bronze holten. Das Duo musste sich nach einem Sprung auf der Großschanze und dem Langlauf über 2x7,5 Kilometer nur Frankreich und Österreich geschlagen geben. Für Frenzel war es die zweite Medaille bei den Weltmeisterschaften in Val di Fiemme. Am Donnerstag hatte er bereits im Einzel die Goldmedaille gewonnen.
Nach dem Springen hatten Edelmann und Frenzel noch geführt. Auch in der Loipe langen sie lange sehr gut im Rennen, doch in seiner letzten Runde stürzte Edelmann und verlor den Anschluss an die Konkurrenten. "Ich bin mit der Skispitze an einem Schneebuckel hängengeblieben. Das war unnötig und meine Schuld", sagte Edelmann: "In dem Moment ist für mich die Welt zusammengebrochen, denn man sieht Gold und Silber zerplatzen." In einem dramatischen Finish rettete Einzel-Weltmeister Frenzel gegen den Japaner Akito Watabe um 0,5 Sekunden zumindest den dritten Platz.
Silber für DSV-Springer
Die deutschen Skispringer haben erstmals seit 2001 eine WM-Medaille im Teamwettbewerb von der Großschanze gewonnen. Beim Sieg von Titelverteidiger Österreich holte das DSV-Quartett Richard Freitag, Severin Freund, Andreas Wank und Michael Neumayer Silber. Die Jury korrigierte nach dem Wettkampf das Resultat der zunächst zweitplatzierten Norweger, die auf Platz vier zurückgestuft wurden. Bronze ging nachträglich an Polen.
Die Deutschen hatten gegen die ursprüngliche Wertung Protest eingelegt. Im ersten Durchgang waren mehrere Athleten aus einer anderen Luke gesprungen als der für die Berechnung der Punkte herangezogenen, darunter auch der Norweger Anders Bardal. Nach der Neuberechnung fielen die Norweger im Klassement auf Ranf vier zurück. Einen Gegenprotest der Norweger wies das Kampfgericht zurück.
Mit 1121,8 Punkten war der Rückstand von Deutschland auf Sieger Österreich (1135,9 Punkte) deutlich. Der Vorsprung auf Polen (1121,0) war jedoch denkbar knapp. Letztmals hatte die deutsche Mannschaft 2001 in Lahti auf dem Podest gestanden, als Sven Hannawald und Martin Schmitt den deutschen Vierer sogar zu Gold geführt hatten. Vor zwei Jahren in Oslo hatte es nur auf der kleinen Schanze zu Team-Bronze gereicht.