Olympischer Eisschnelllauf Friesinger patzt, Wüst holt Gold

Bei ihrem letzten olympischen Einzellauf verpasste Anni Friesinger-Postma als Neunte über 1500 Meter klar die Medaillenränge. Ihre Mannschaftskollegin Daniela Anschütz-Thoms erreichte Platz zehn. Gold ging an die Niederländerin Ireen Wüst, Kristina Groves aus Kanada gewann Silber.
Eisschnellläuferin Friesinger-Postma: Neunte über 1500 Meter

Eisschnellläuferin Friesinger-Postma: Neunte über 1500 Meter

Foto: ANDY CLARK/ REUTERS

Hamburg - Anni Friesinger-Postma hat in ihrem letzten olympischen Einzelrennen eine weitere Enttäuschung erlebt, und auch Daniela Anschütz-Thoms konnte nicht um die Medaillen mitlaufen. Drei Tage nach ihrem enttäuschenden 14. Platz über 1000 Meter kam Weltmeisterin Friesinger-Postma im 1500-Meter-Rennen nicht über Rang neun hinaus. Anschütz-Thoms, Vierte über 3000 Meter, belegte bei ihrem zweiten Start nur den zehnten Rang.

Die Niederländerin Ireen Wüst holte nach dem 3000-Meter-Gold in Turin ihren zweiten Olympiasieg und ließ in 1:56,90 Minuten der kanadischen Favoritin Kristina Groves keine Chance: Die 23-jährige Wüst hatte im Ziel 0,25 Sekunden Vorsprung. Bronze ging mit deutlichem Rückstand an 3000-Meter-Olympiasiegerin Martina Sablikova (1:57,96). Monique Angermüller wurde 13., ihre Teamkollegin Isabell Ost belegte Platz 22.

Friesinger-Postma hatte nach ihrem Stolperlauf über 1000 Meter noch optimistisch gewirkt: "Ich weiß um das Potential, das ich habe, und die 1500 Meter kann ich auch etwas taktischer angehen. Das kommt mir entgegen", hatte die 33-Jährige gesagt und war ausdrücklich nicht von ihrer Zielsetzung, einer Medaille, abgerückt. Doch die Realität sah anders aus: Friesinger-Postma lief zwar im Gegensatz zu ihrem ersten Auftritt ein technisch sauberes Rennen, doch auf der letzten Runde fehlte ihr die Kraft, um noch einmal richtig anzugreifen.

Friesingers Chance auf Teamstart noch unklar

Schon als sie sieben Paare vor Rennende im Ziel war, belegte sie in 1:58,67 Minuten nur den zweiten Platz hinter der Niederländerin Annette Gerritsen. Als sie die Zeit sah, zuckte sie nur ratlos mit den Schultern. Anschütz-Thoms (1:58,75) stand kurz danach im Duell mit Wüst auf verlorenem Posten. Ob Friesinger-Postma zum Abschluss ihrer Karriere nun noch die Chance auf einen Teamstart erhält, ist fraglich. "Darüber ist noch keine Entscheidung gefallen. Wir werden uns mit den Trainern ganz in Ruhe zusammensetzen", sagte Bundestrainer Markus Eicher. Friesinger-Postma, die im vergangenen März in Richmond nach einer Disqualifikation gegen Groves den WM-Titel über 1500 Meter gewonnen hatte, konnte wegen ihrer zahlreichen gesundheitlichen Rückschläge in diesem Winter kein einziges Mal mit ihren potentiellen Teamkolleginnen trainieren.

Auch Anschütz-Thoms hatte sich eine Medaille als Ziel gesetzt, obwohl sie keine guten Erinnerungen an das 3000-Meter-Rennen hatte. Die 35-Jährige hatte um drei Hundertstel Bronze verpasst, genau wie bei der WM vor einem Jahr im 1500-Meter-Rennen. Mit zwei Silbermedaillen für Jenny Wolf und Stephanie Beckert hinkt die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft derweil hinter ihren Zielsetzungen hinterher: sechs Medaillen, davon zwei goldene, sollten es werden bei Olympia.

luk/sid
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