Rodel-WM in Oberhof Loch nur Vierter – »Hackl Schorsch« zeigt es den Deutschen

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat im Einsitzer überraschend eine WM-Medaille verpasst. Besonders bitter: Er musste mit ansehen, wie der neue Schützling seines einstigen Mentors Gold holte – für die Konkurrenz.
Felix Loch in Oberhof

Felix Loch in Oberhof

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Matthias Schrader / AP

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat bei der WM in Oberhof einen überraschenden Dämpfer kassiert und ist im Einsitzer an der erhofften Medaille vorbeigefahren. Der 33-Jährige aus Berchtesgaden kam im frostigen Thüringer Wald nur auf den vierten Rang und musste mit ansehen, wie der von seinem einstigen Mentor Georg Hackl betreute Österreicher Jonas Müller Gold holte.

»Das tut sehr gut, wenn die persönliche Arbeit mit Erfolg gesegnet wird«, sagte Hackl nach dem ersten großen Erfolg, seit er im vergangenen Jahr in die Alpenrepublik gewechselt war.

Lokalmatador und Europameister Max Langenhan fuhr mit Silber das beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere ein, Bronze gewann der Österreicher David Gleirscher. »Ich habe im ersten und zweiten Lauf Fehler gemacht«, sagte Langenhan, »aber ich bin Vize-Weltmeister, Silber ist heute Gold wert, ich bin glücklich.«

Herausragende deutsche Bilanz

Der dreimalige Olympiasieger Loch hatte bereits nach dem ersten Lauf mehr als eine Zehntelsekunde zurückgelegen, patzte im zweiten Lauf leicht und verpasste nach seinem Sprint-Gold zum Auftakt der Heim-WM seinen insgesamt 15. WM-Titel. Die Nachwuchskräfte David Nössler und Timon Grancagnolo kamen auf die Plätze sieben und acht.

Im achten Wettkampf in Oberhof stand damit erstmals kein Athlet des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) ganz oben auf dem Treppchen. Dennoch bleibt die Bilanz des deutschen Teams herausragend, vor der abschließenden Team-Staffel sicherte sich die Mannschaft von Bundestrainer Norbert Loch 15 von 24 möglichen Medaillen.

Anna Berreiter gewann bei den Frauen ihren ersten WM-Titel überhaupt, die Doppelsitzer um die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken und Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal überzeugten standesgemäß. Bereits die Sprintwettbewerbe mit viermal Gold zum Auftakt hatten auf ein erfolgreiches Wochenende schließen lassen. »Geiles Team, geile Stimmung, geile Leute«, resümierte Berreiter.

Auch deshalb tat es Hackl so gut, am Sonntag mit seiner neuen sportlichen Heimat ein Ausrufezeichen gesetzt zu haben. »Wir wussten, es wird schwer, in die deutsche Phalanx einzubrechen, die Deutschen haben bisher alle Trumpfkarten ausgespielt. Dann ein erster und dritter Platz, das ist schon sehr, sehr gut«, sagte Hackl.

ara/sid
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