Ski alpin Erster Weltcupsieg – Dürr verhindert Shiffrins Rekord

Lena Dürr
Foto: Piermarco Tacca / dpaLena Dürr hat sensationell ihren ersten Weltcup-Slalom gewonnen und den allseits erwarteten Rekordsieg von Ski-Königin Mikaela Shiffrin verhindert. Die 31-Jährige fuhr beim zweiten Torlauf in Spindlermühle/Tschechien 0,06 Sekunden schneller als die US-Amerikanerin und verwehrte dieser den 86. Triumph.
Im letzten Rennen vor der WM in Meribel und Courchevel (5. bis 19. Februar) ging Dürr als Zweite des ersten Laufs ins Finale und entriss der führenden Shiffrin noch Rang eins. Es war ihr zweiter Weltcupsieg nach der Premiere beim City Event in Moskau 2013. Dritte wurde die junge Kroatien Zrinka Ljutić (0,49 Sekunden zurück).
Tags zuvor hatte Dürr hinter Shiffrin an selber Stelle noch Platz zwei belegt. Die Seriensiegerin peilt die 34 Jahre alte Weltcup-Bestmarke des großen Schweden Ingemar Stenmark an, der 1989 seinen 86. und letzten Erfolge gefeiert hatte.
Sander verpasst erstes Podest seiner Karriere
Bei den Männern verpasste Andreas Sander sein erstes Weltcuppodest knapp. Der 33 Jahre alte Speed-Spezialist fuhr beim Super-G von Cortina d’Ampezzo auf Rang vier und egalisierte sein bestes Karriereergebnis im Weltcup. Vier Hundertstelsekunden fehlten Sander beim Sieg des Schweizers Marco Odermatt auf Platz drei.
»Heute habe ich endlich wieder den Angriff gefunden. Da musste eine Antwort kommen«, sagte der Routinier im ZDF mit Blick auf seinen ernüchternden 22. Platz vom Samstag. 2021 hatte Sander in Cortina WM-Silber in der Abfahrt gewonnen.
Der Gesamtweltcupführende und Vortagessieger Odermatt nahm seinen achten Saisonsieg mit einem ungläubigen Schulterzucken hin. Der Vorsprung auf den Italiener Dominik Paris betrug 0,76 Sekunden, Dritter wurde Daniel Hemetsberger (+1,03) aus Österreich. Odermatts Dauerrivale Aleksander Aamodt Kilde aus Nowegen schied nach einem Fahrfehler aus.
Bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft vom 6. bis 19. Februar gehört der Schweizer zu den großen Favoriten. Die deutsche Herrenriege startet trotz Sanders positivem Ausreißer mit Außenseiterchancen, ihre Durststrecke ohne Podestplatz setzte sich in Abwesenheit von Thomas Dreßen in Cortina fort.
Josef Ferstl, Vizeweltmeister Romed Baumann und Dominik Schwaiger patzten und landeten auf den Rängen 30, 37 und 39. Simon Jocher schied aus. Das Rennen wurde mitbestimmt von Stürzen und Ausfällen: 21 der 60 Starter kamen nicht ins Ziel.