Sauerstoff-Affäre Ski-Weltverband will Luitz Sensationssieg aberkennen

Skirennläufer Stefan Luitz könnte sein überraschender Erfolg von Beaver Creek am grünen Tisch aberkannt werden. Das Anti-Doping-Panel der Fis jedenfalls empfiehlt eine Disqualifikation.
Stefan Luitz

Stefan Luitz

Foto: John Locher/ AP

Skirennläufer Stefan Luitz droht in der Sauerstoff-Affäre die Aberkennung seines Weltcupsieges von Beaver Creek. Dort hatte Luitz zwischen dem ersten und dem zweiten Lauf im Riesenslalom Sauerstoff inhaliert. Das nahm das unabhängige Anti-Doping-Panel des Ski-Weltverbandes Fis zum Anlass, eine nachträgliche Disqualifikation zu empfehlen.

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier bestätigte am Rande des Weltcups in Gröden eine entsprechende Email der Fis an den DSV. Dieses Schreiben räumt Luitz und dem Verband das Recht der Stellungnahme binnen 15 Tagen ein. "Es gibt zwei Möglichkeiten", sagte Maier: "Entweder wir akzeptieren oder wir erheben Einspruch."

Vor einer Entscheidung wolle er das auf Englisch verfasste Schreiben ins Deutsche übersetzen lassen, sagte Maier. "Da geht es jetzt ums Detail", sagte er: "Dann werden wir mit Stefan zusammen entscheiden, was wir tun."

Keine weiteren Sperren oder Sanktionen

Akzeptiert der DSV die Entscheidung, ist Luitz vom Riesenslalom in Beaver Creek disqualifiziert. "Es gibt dann keine weiteren Sperren oder Sanktionen", sagte Fis-Generalsekretärin Sarah Lewis der Nachrichtenagentur dpa. Alternativ gebe es eine Anhörung.

Auf die Frage, ob die Fis das Verhalten von Luitz als Doping-Vergehen bewerte, antwortete Lewis: "Nein, es ist ein Verstoß gegen das Reglement." Zu dem Einwand, es sei ein Verstoß gegen das Anti-Doping-Reglement, sagte sie: "Es ist ein Verstoß gegen das Reglement. Das ist es." Zuvor hatte Maier angekündigt, dass er bis zum Internationalen Sportgerichtshof Cas gehen wolle, wenn die Fis von einem Doping-Vergehen spreche.

Luitz hatte am 2. Dezember bei seinem überraschenden Sieg beim Riesenslalom in Beaver Creek vor dem Finaldurchgang Sauerstoff inhaliert - was laut den Statuten der Welt-Antidopingagentur Wada seit 1. Januar erlaubt ist. "Und danach haben wir uns gerichtet", sagte Maier. Entscheidend aber ist: Im Reglement der Fis ist solch eine Sauerstoffzufuhr ausdrücklich verboten.

sak/sid/dpa
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