Diskussion über Trainingsintensität Rebensburg wehrt sich gegen DSV-Vorwürfe

Viktoria Rebensburg ist die beste deutsche Skifahrerin. Alpindirektor Wolfgang Maier wirft ihr jedoch vor, zu wenig zu trainieren. Die Olympiasiegerin hält die Kritik für "inhaltlich absolut unverständlich".
Viktoria Rebensburg führt den Weltcup im Super-G an

Viktoria Rebensburg führt den Weltcup im Super-G an

Foto: MICHAEL GRUBER/EPA-EFE/REX

Im alpinen Gesamtweltcup liegt Viktoria Rebensburg vor dem Rennwochenende im bulgarischen Bansko auf dem siebten Rang. Gemessen an ihren besten Platzierungen (zweimal Dritte, einmal Vierte) ist das ein anständiger Zwischenstand, der bei derzeit 144 Punkten Rückstand auf die viertplatzierte Wendy Holdener (Schweiz) noch verbessert werden kann. Um Rebensburg ist trotzdem eine Diskussion entstanden, die die 30-Jährige ärgert.

"Die Kritik von Wolfgang Maier an meiner Person ist für sowohl inhaltlich als auch in der Art und Weise absolut unverständlich", sagte Rebensburg dem "Miesbacher Merkur". Die Olympiasiegerin und zweifache WM-Silbermedaillengewinnerin bewertet Maiers Aussagen als "so grundlegend und die gewählte Vorgehensweise ist für mich unbegreiflich, dass ich es nicht auf sich beruhen lassen kann". Anders als Maier wolle sie dies aber intern mit ihm und dem DSV besprechen, bevor sie damit an die Öffentlichkeit gehe.

Alpindirektor Maier, beim Deutschen Skiverband sowohl für die Frauen als auch für die Männer zuständig, hatte bei seiner Kritik vor allem auf Rebensburgs Leistungen im Riesenslalom Bezug genommen: "Mit dem derzeitigen Aufwand ist das Leistungsniveau auf dem Podium nicht mehr zu halten." Sie müsse "Trainingsinhalt und -umfang intensivieren".

In dieser Saison konnte Rebensburg in ihrer eigentlichen Paradedisziplin Riesenslalom tatsächlich noch nicht überzeugen, ihr bestes Ergebnis war ein vierter Platz. Damit wird man Rebensburg jedoch nur bedingt gerecht, denn seit Jahren versucht sie zusätzlich in den Speeddisziplinen zur Weltspitze aufzuschließen. So hat sie in dieser Saison einen Super-G gewonnen und führt die Weltcupwertung in dieser Disziplin an.

Im Weltcup gibt es nur wenige Athletinnen, die sowohl die technischen als auch die schnellen Disziplinen beherrschen und um Siege fahren. Rebensburg hatte vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 vor allem Riesenslalom trainiert, nach der verpassten Medaille dann aber vermehrt auf den Super-G und Abfahrt gesetzt. In der vergangenen Saison hatte sie bezüglich ihrer Trainingsplanung dann festgestellt, dass es immer schwieriger werde, "auf hohem Niveau in drei Disziplinen vorne dabei zu sein". Ob sie bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking antreten wird, hat Rebensburg noch nicht entschieden.

krä/sid
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