Samira Zargari Ehemann verbietet Irans Nationaltrainerin offenbar Ausreise zu Ski-WM

Sie wollte mit dem Nationalteam zur WM nach Italien reisen, abgeflogen ist die Auswahl aber ohne Trainerin Samira Zargari. Medienberichten zufolge, weil ihr Ehemann es verbot. Die Gesetze in Iran geben das her.

Die Cheftrainerin des iranischen Frauen-Nationalteams im Alpin-Ski, Samira Zargari, ist nicht zu der Weltmeisterschaft im italienischen Cortina d'Ampezzo geflogen. Der Grund: Ihr Ehemann hatte ihr offenbar die Ausreise verboten. Dies bestätigten mehrere iranische Medien. Auf ihrer Instagram-Seite  wünschte die 37-Jährige ihrem Team viel Erfolg.

In Iran können verheiratete Frauen ohne die notarielle Erlaubnis ihrer Ehemänner keinen Reisepass beantragen. Selbst mit Pass kann der Mann die Ausreise entweder verbieten oder den Pass konfiszieren lassen.

Warum der Ehemann Zargari konkret nicht ausreisen gelassen habe, darüber wurden zunächst keine Angaben gemacht. Laut BBC  habe die Zeitung »Shargh« unter Berufung auf eine Quelle im Skiverband geschrieben, dass dort »bis zum letzten Moment« versucht worden sei, die Ausreise zu ermöglichen. Allerdings ohne Erfolg. Am Dienstag hob die Maschine in Teheran ohne Zargari ab.

In den vergangenen Jahren wurde mehreren iranischen Spitzensportlerinnen so die Ausreise verboten. Die prominenteste bislang war 2015 Niloufar Ardalan, Kapitänin der Futsal-Nationalmannschaft. Kurz vor dem Abflug zu der Asienmeisterschaft wurde ihr am Flughafen in Teheran die Entscheidung ihres Mannes zum Ausreiseverbot mitgeteilt – sie durfte das Team nicht begleiten.

mon/dpa

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