Skispringen
Eisenbichler unterläuft Anzugpanne bei WM-Generalprobe
Markus Eisenbichler wollte sich vor der anstehenden WM in Form springen. Doch wegen eines zu großen Anzugs wurde daraus nichts. Der Weltcup-Führende hatte das gleiche Problem.
Markus Eisenbichler wurde nach dem ersten Sprung disqualifiziert
Foto: ROBERT GHEMENT/EPA-EFE/Shutterstock
Skisprung-Weltmeister Markus Eisenbichler und der Gesamtweltcup-Führende Halvor Egner Granerud sind beim Weltcup im rumänischen Rasnov beide wegen ihrer Anzüge disqualifiziert worden. Zunächst war nur der 29 Jahre alte Deutsche wegen eines nicht regelkonformen Anzugs aus dem Wettbewerb genommen worden, teilte der Weltverband Fis mit. Kurz nach Ende des Springens, das Granerud eigentlich gewonnen hatte, erwischte es auch noch den Norweger, dessen Anzug ebenfalls nicht regelkonform war. Damit verpasste er die Vorentscheidung im Kampf um den Sieg im Gesamtweltcup.
Die Anzugpanne wollte Eisenbichler am liebsten sofort vergessen. »Ich konzentriere mich jetzt auf die WM. Da rege ich mich gar nicht auf, weil in dem Alter bin ich nicht mehr«, sagte er nach der misslungenen WM-Generalprobe. Eisenbichlers Anzug war vom Kontrolleur nach dem ersten Sprung als zu groß befunden worden. Mit dem Satz auf nur 92 Meter war der Bayer aber ohnehin bereits zurückgefallen. »Ich bin jetzt nicht traurig, so was passiert halt«, sagte er. Er habe »ein bissl in die Scheiße gegriffen«.
Eisenbichlers Leid war zunächst Graneruds Freud, der im Auslauf seinen zwölften Saisonsieg und den Erfolg im Gesamtweltcup feierte – dann wurde aber auch er noch wegen seines Anzugs disqualifiziert. Der Sieg ging somit an den Japaner Ryoyu Kobayashi vor dem Polen Kamil Stoch. Deutschlands Tourneezweiter Karl Geiger belegte den dritten Rang und feierte damit nach schweren und wechselhaften Wochen seine Rückkehr auf das Podest.
Der Bundestrainer ist trotzdem zufrieden
Bundestrainer Stefan Horngacher zeigte sich im ZDF trotz Eisenbichlers Anzugpanne zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. »Für uns ist es ein sehr guter Tag heute. Heute waren die Jungs sehr engagiert«, sagte er. Die Flüge seien in Ordnung, Verbesserungsbedarf gebe es noch bei der Landung. Neben Geiger holten auch Pius Paschke (7.), Constantin Schmid (12.) und Severin Freund (14.) Weltcup-Punkte.
In den Wochen nach der Vierschanzentournee hatten Eisenbichler und Geiger deutlich nachgelassen. Flug-Weltmeister Geiger fiel in ein Formtief, auch der Weltcup-Zweite Eisenbichler schaffte es nur noch selten in die absolute Spitze.
Das Springen war der letzte Einzelwettkampf vor der WM in Oberstdorf, die kommenden Dienstag beginnt und bis 7. März dauert. Am Samstag (9.45 Uhr) steht noch ein Mixed-Wettbewerb gemeinsam mit den Frauen auf dem Programm in Rumänien. In Seefeld vor zwei Jahren hatten Eisenbichler und seine Kollegen im Einzel, Team und Mixed insgesamt drei Goldmedaillen gewonnen. Eine Wiederholung dieses Erfolgs wird bei der harten Konkurrenz um den starken Granerud in diesem Winter schwierig.