Vierschanzentournee 2021/22 Zeitplan, Schanzen, Ergebnisse

In Deutschland und Österreich wird vom 28. Dezember bis 6. Januar die Vierschanzentournee ausgetragen. Den Zeitplan, die bisherigen Ergebnisse und weitere Informationen rund um das Skisprung-Event finden Sie hier.
Deutschlands Tourneehoffnung Karl Geiger

Deutschlands Tourneehoffnung Karl Geiger

Foto: YURI KOCHETKOV / EPA

Obwohl die Corona-Pandemie nach wie vor das alles bestimmende Thema im Wintersport ist, dürfen sich Skisprung-Fans über ein besonderes Jubiläum freuen: Zwischen dem 28. Dezember bis zum 6. Januar findet die 70. Ausgabe der Vierschanzentournee statt. Auch in diesem Jahr wird nach Wettbewerben in Oberstdorf, Bischofshofen, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck ein Sieger ermittelt.

Kamil Stoch, der als Titelverteidiger antritt, peilt seinen insgesamt vierten Tourneesieg an. Doch mit Karl Geiger darf sich auch ein Deutscher Hoffnungen auf die prestigesträchtige Trophäe machen. Alles Wichtige erfahren Sie hier.

Zeitplan und Ergebnisse

Favoriten

Neben Karl Geiger, der auf den ersten deutschen Gesamtsieg seit 2002 hofft, zählen auch Halvor Egner Granerud (Norwegen) und Ryoyu Kobayashi (Japan) zu den Titelanwärtern. Die vier Schanzen kommen aber besonders den polnischen Athleten entgegen: Bei vier der letzten fünf Tourneen stand entweder Kamil Stoch oder Landsmann Dawid Kubacki ganz oben auf dem Podest. Aus deutscher Sicht sind die Blicke auch auf Markus Eisenbichler gerichtet. Der sechsfache Weltmeister war 2018/2019 Tournee-Zweiter, auch in diesem Jahr ist eine Podiumsplatzierung möglich.

Kamil Stoch jubelt über seinen dritten Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee

Kamil Stoch jubelt über seinen dritten Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee

Foto:

LISI NIESNER / REUTERS

Modus und Regeln

Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt die Vierschanzentournee. Dabei ist es unerheblich, ob oder wie viele Springen der Sportler während der Tournee gewonnen hat. Es zählt einzig und allein die Gesamtpunktzahl nach den vier Springen.

Die Punktzahl setzt sich aus der erzielten Weite und den Haltungspunkten zusammen. In die Wertung fließt ebenfalls ein, aus welchem Gate gesprungen wurde, falls der Anlauf während des Wettkampfs verlängert oder verkürzt werden musste. Darüber hinaus können den Springern je nach Windverhältnissen Punkte abgezogen oder gutgeschrieben werden (Rückenwind bringt Extrapunkte, weil er den Springer nach unten drückt; für Aufwind bekommt der Springer einen Abzug, weil er den Sportler länger in der Luft hält).

Windfaktor und Gate spielen erst seit der Vierschanzentournee 2010/11 eine Rolle bei der Punktevergabe. Sie wurden eingeführt, um die äußeren Einflüsse bestmöglich zu kompensieren und einen objektiveren Wettbewerb zu ermöglichen.

Anders als bei anderen Skisprung-Wettbewerben wird die Vierschanzentournee im K.-o.-System ausgetragen. Normalerweise treten die ersten 30 Springer des ersten Durchgangs im zweiten Durchgang gegeneinander an. Bei der Vierschanzentournee können sich 50 Springer für den ersten Durchgang qualifizieren, die dann in 25 Zweiergruppen gegeneinander antreten.

Der Springer mit der höheren Punktzahl gewinnt das Duell und zieht direkt in den zweiten Durchgang ein. Über die »Lucky Loser«-Regel können darüber hinaus die fünf Verlierer mit den meisten Punkten im Wettbewerb bleiben. Im zweiten Durchgang wird normal gesprungen.

Bei der Vierschanzentournee spielt die Qualifikation eine große Rolle. Denn sie entscheidet nicht nur über die Teilnahme an den eigentlichen Springen, sondern auch darüber, gegen wen der Springer im Duell antreten wird und gewinnen muss, um weiter im Wettbewerb zu bleiben. Der Erste in der Qualifikation springt gegen den 50., der Zweite gegen den 49. und so weiter.

Die Springer, die in der Weltcup-Gesamtwertung auf den ersten zehn Plätzen liegen, sind nicht mehr wie bisher automatisch für den Wettbewerb gesetzt. Auch sie müssen sich in der Qualifikation für den Wettbewerb qualifizieren.

Wo wird die Tournee übertragen?

Eurosport überträgt alle Qualifikationswettbewerbe und Entscheidungen live. Durch eine Kooperation mit DAZN werden die Springen auch auf dem Streamingdienst abrufbar sein.

Zusätzlich teilen sich die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF die vier Springen untereinander auf. Das ZDF überträgt das Auftaktspringen in Oberstdorf und Finale in Bischofshofen, die ARD übernimmt die Springen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck.

Die bisherigen Gewinner der Vierschanzentournee

1953 Josef Bradl (Österreich)
1953/54 Olaf B. Bjørnstad (Norwegen)
1954/55 Hemmo Silvennoinen (Finnland)
1955/56 Nikolai Kamenski (Sowjetunion)
1956/57 Pentti Uotinen (Finnland)
1957/58 Helmut Recknagel (DDR)
1958/59 Helmut Recknagel (DDR)

1959/60 Max Bolkart (BRD)
1960/61 Helmut Recknagel (DDR)

1961/62 Eino Kirjonen (Finnland)
1962/63 Toralf Engan (Norwegen)
1963/64 Veikko Kankkonen (Finnland)
1964/65 Torgeir Brandtzæg (Norwegen)
1965/66 Veikko Kankkonen (Finnland)
1966/67 Bjørn Wirkola (Norwegen)
1967/68 Bjørn Wirkola (Norwegen)
1968/69 Bjørn Wirkola (Norwegen)
1969/70 Horst Queck (DDR)
1970/71 Jiri Raska (Tschechoslowakei)
1971/72 Ingolf Mork (Norwegen)
1972/73 Rainer Schmidt (DDR)
1973/74 Hans-Georg Aschenbach (DDR)
1974/75 Willi Pürstl (Österreich)
1975/76 Jochen Danneberg (DDR)
1976/77 Jochen Danneberg (DDR)

1977/78 Kari Ylianttila (Finnland)
1978/79 Pentti Kokkonen (Finnland)
1979/80 Hubert Neuper (Österreich)
1980/81 Hubert Neuper (Österreich)
1981/82 Manfred Deckert (DDR)
1982/83 Matti Nykänen (Finnland)
1983/84 Jens Weißflog (DDR)
1984/85 Jens Weißflog (DDR)
1985/86 Ernst Vettori (Österreich)
1986/87 Ernst Vettori (Österreich)
1987/88 Matti Nykänen (Finnland)
1988/89 Risto Laakkonen (Finnland)
1989/90 Dieter Thoma (BRD)
1990/91 Jens Weißflog (Deutschland)
1991/92 Toni Nieminen (Finnland)
1992/93 Andreas Goldberger (Österreich)
1993/94 Espen Bredesen (Norwegen)
1994/95 Andreas Goldberger (Österreich)
1995/96 Jens Weißflog (Deutschland)
1996/97 Primoz Peterka (Slowenien)
1997/98 Kazuyoshi Funaki (Japan)
1998/99 Janne Ahonen (Finnland)
1999/00 Andreas Widhölzl (Österreich)
2000/01 Adam Malysz (Polen)
2001/02 Sven Hannawald (Deutschland)
2002/03 Janne Ahonen (Finnland)
2003/04 Sigurd Pettersen (Norwegen)
2004/05 Janne Ahonen (Finnland)
2005/06 Janne Ahonen (Finnland) / Jakub Janda (Tschechien) *
2006/07 Anders Jacobsen (Norwegen)
2007/08 Janne Ahonen (Finnland)
2008/09 Wolfgang Loitzl (Österreich)
2009/10 Andreas Kofler (Österreich)
2010/11 Thomas Morgenstern (Österreich)
2011/12 Gregor Schlierenzauer (Österreich)
2012/13 Gregor Schlierenzauer (Österreich)
2013/14 Thomas Diethart (Österreich)
2014/15 Stefan Kraft (Österreich)
2015/16 Peter Prevc (Slowenien)
2016/17 Kamil Stoch (Polen)
2017/18 Kamil Stoch (Polen)
2018/19 Ryoyu Kobayashi (Japan)
2019/20 Dawid Kubacki (Polen)
2020/21 Kamil Stoch (Polen)
2021/22 ?

* zwei Sieger wegen Punktegleichstand

bam
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