Vierschanzentournee Historischer Doppelsieg von Janda und Ahonen
Bischofshofen - In der Gesamtwertung haben sowohl Ahonen als auch Janda 1081,5 Punkte aufzuweisen - eine Situation, die es in der Geschichte der Vierschanzentournee noch nie gab. Für Sprünge auf 141 und 139 Meter erhielt Janda, der als erster Tscheche seit 35 Jahren die Tournee gewann, in Bischofshofen 291 Punkte und wurde Zweiter, Tagessieger Ahonen bekam 293 Zähler (141 und 141,5 Meter) Zähler von den Punktrichtern. Dritter sowohl in Bischofshofen als auch in der Tourneewertung wurde der Norweger Roar Ljoekelsoey (282). Ahonen stellte mit seinem vierten Gesamterfolg den Rekord von Jens Weißflog ein.

Vierschanzentournee: Abstiege und Abflüge
"Es gibt zwei Gesamtsieger und zwei 33.000 Euro teure Autos als Siegespreis", sagte Tournee-Pressechef Klaus Taglauer im Zielbereich von Bischofshofen. Die ungläubigen Ahonen und Janda stiegen danach Arm in Arm aufs Siegerpodest, und der Finne konnte sein Glück nicht fassen: "Mir fehlen die Worte. Jens Weißflog ist der größte Skispringer aller Zeiten neben Nykänen und es ist grandios, seinen Rekord zu holen."
Weißflog selbst war nicht traurig über die verlorene Bestmarke: "Ich weine still ins Kissen. Nein im Ernst: Ich ziehe den Hut vor der Leistung von Ahonen, aber auch vor der von Janda. Die beiden sind verdiente Sieger."
Janda, wie Ahonen nicht als großer Redner bekannt, wurde nach der Verkündung des Ergebnisses vergleichweise emotional. Er habe diesen Sieg "unbedingt" gewollt. "Unglaublich, dass ich dieses Ziel erreicht habe", so Janda. Dieser habe ihn allerdings "zehn Jahre meines Lebens gekostet."
Alexander Herr wurde bester Deutscher, der Siebte legte Sprünge von 132 und 135,5 Metern vor. Michael Uhrmann landete auf Platz 12. Die deutschen Skispringer blieben erstmals seit 14 Jahren ohne Podestplatz. In der Gesamtwertung belegte Georg Späth als bester Deutscher Rang zehn vor Michael Uhrmann.
"Wir haben insgesamt nicht das erreicht, was wir uns vorgestellt haben, das Spitzenresultat war nicht da. Jetzt hoffen wir auf die Skiflug-WM", kommentierte Bundestrainer Peter Rohwein die Pleite. "Sicherlich muss man in Sachen Tournee nichts schönreden, das war enttäuschend. Wir geben uns nicht mit Mittelmaß zufrieden", erklärte DSV-Sportchef Thomas Pfüller.