Die missglückte Rettung der Kindersklaven von Abidjan Verraten und verkauft
Als Prostituierte, Feldarbeiter oder Haushaltshilfen schuften sie für Hungerlöhne oder sogar umsonst. Viele der Sklaven stammen aus Mali, einem Land, das mit einem Bruttosozialprodukt von 240 Dollar pro Kopf und Jahr zu den ärmsten Ländern Afrikas zählt. Verkauft werden die Kinder oft ins wohlhabendere Nachbarland Elfenbeinküste. In der Hauptstadt sollen sich derzeit rund 5000 Kindersklaven versteckt halten, die ihren Peinigern entkommen konnten.
Zustände, welche die halbstaatliche Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zu einer beispielhaften Aktion motivierte: 1000 Kindersklaven sollten in einem Konvoi von Abidjan zurück nach Mali gebracht werden.
SPIEGEL TV-Autor Helmar Büchel begleitete den Einsatz, musste jedoch vor Ort feststellen, dass unter den 1000 Geretteten nur drei echte Kindersklaven waren. Der Rest waren Erwachsene oder Angehörige vermögender Familien, die sich den Platz in dem Konvoi mit Hilfe von Schmiergeld erkauft hatten. Eine Rettung ohne Sinn.
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Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ):
Die GTZ ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen, das vornehmlich im Auftrag der Bundesregierung rund 2700 Entwicklungsprojekte und -programme in über 130 Ländern betreibt. Ziel der gemeinnützigen Arbeit ist es, die Lebensbedingungen und Perspektiven der Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern und die Eigeninitiative zu fördern. Unter dem Leitbild der "Nachhaltigen Entwicklung" decken die Aktivitäten der GTZ ein breites Spektrum von Themen und Aufgaben ab. Dazu zählen etwa der Tropenwaldschutz in Indonesien, die Aids-Vorsorge in Kenia, die Berufsbildung in Argentinien oder die Regierungsberatung in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.
Im Web: www.gtz.de
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