Leibstandarte Adolf Hitler Wie Deutsche in Tschechien die Waffen-SS hochleben lassen
Leibstandarte Adolf Hitler:
Wie Deutsche in Tschechien die Waffen-SS hochleben lassen
Mehrere Jahre lang spielten deutsche Neonazis in Tschechien und der Slowakei Szenen aus dem Dritten Reich nach. Völlig legal und unbehelligt von den zuständigen Ermittlungsbehörden. So trieb die braune Truppe aus dem Ruhrgebiet auch im vergangenen Sommer in tschechischen Wäldern ihr Unwesen: mit Waffen und Panzerwagen aus der Nazizeit. Eingekleidet in Waffen-SS-Uniformen inklusive Hakenkreuz und Eichenlaub. Zur Verschleierung ihrer Aktivitäten tarnten sich die Neonazis als "Europäischer Darstellungsverein für lebendige Geschichte". Bei einer Razzia vor ein paar Wochen wurden die Ermittler schließlich fündig. Mehrere Waffen und Munition werden entdeckt, darunter ein Magnum-Trommelrevolver und ein Maschinengewehr MG 42 ohne Lauf. Gegen den 31-jährigen Anführer Peter Schulz ergeht Haftbefehl. Der Mann ist für die Ermittler kein Unbekannter: Mehrere Jahre lang war Schulz als V-Mann des Verfassungsschutzes tätig.
Peter Hell und Felix Kasten über die Wiederauferstehung der Leibstandarte Adolf Hitlers.
Hula-Hup im Arbeitslosenland:
Brandenburg eröffnet tropischen Freizeitpark
Der nächste Sandstrand unter Palmen ist vom Berliner Alexanderplatz jetzt nur noch 75 Kilometer entfernt. In der brandenburgischen Einöde - unweit des Dorfes Krausnitz - eröffnet am Sonntag der Freizeitpark "Tropical Island" seine Tore. Für zwanzig Euro darf man am Wochenende für vier Stunden künstliche Tropenluft, halogenbetriebene Südseesonne und eine Abendshow mit dem verheißungsvollen Titel "Viva Brasil" genießen. Krausnitz - die blaue Lagune von Brandenburg. Bekannt geworden ist der Ort als eine der größten Investitionsruinen der neuen Bundesländer. 300 Millionen Euro Aktionärskapital und 48 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen hatte die einst börsennotierte "Cargolifter AG" dort bei dem Versuch versenkt, das legendäre Luftschiff Zeppelin als Transportmittel wiederzubeleben. Übrig blieben ein Haufen Schulden und die größte freitragende Halle der Welt. Als schon niemand mehr an eine Wiederauferstehung des Projektes glaubte, griff ein malayischer Investor zu und machte aus der Ruine ein Tropenparadies.
Detlev Konnerth war bei der Eröffnung dabei.
Mit sechszehn in den Tod:
Wenn Teenager sich umbringen
Selbstmorde sind nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen. Statistisch gesehen bringen sich jeden Tag in Deutschland drei Teenager um. Die Gründe sind so vielfältig wie die Schicksale der Betroffenen. Oft geht es um Liebeskummer oder um psychische Probleme der Pubertierenden. Die 16-jährige Carina wollte sich mehrmals umbringen, hielt dem Leben und den Ängsten davor nicht stand. Heute, nach einer langen Therapie, denkt sie nur noch selten an den Tod. Viele Jugendliche aber verweigern Hilfe, bis es zu spät ist. Oder sie suchen die Anonymität des Internets, wo sie Gleichgesinnte finden - manchmal mit fatalen Folgen. Experten, wie die Betreiber der Internetseiten "das-beratungsnetz.de" und "neuhland.de" bieten dort Unterstützung an, ebenso wie das bundesweite Kinder- und Jugend-Sorgentelefon.
SPIEGEL-TV-Reporterin Birgit Großekathöfer hat mit betroffenen Jugendlichen und Eltern gesprochen.
Deutschland durchgeknallt:
Über Wunderheiler, Aura-Fotografen und Löffelverbieger
Früher war Pjotr Elkunoviz einmal Werkzeugmacher. Das ist lange her. Heute ist der gebürtige Russe ein Heiler, zu dem täglich mehrere dutzend Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden kommen. Sie alle hoffen auf die Hilfe des Geistheilers, der ihnen mit ein paar geschickten Handgriffen die angeblich zu kurzen Beine langzieht. Die Nachfrage nach derart obskuren Formen der alternativen Medizin ist enorm. Auch wenn der wissenschaftliche Beweis für die Wirksamkeit oftmals nicht gegeben ist, vertrauen immer mehr Menschen eher einem Handaufleger als einem Schulmediziner. So soll beispielsweise auch die "Rückführung" in frühere Leben per Trance Ursachen für Krankheiten offenlegen. Andere Heiler setzen auf die Kraft der Engel, auf die Freundlichkeit von Wolfgang Amadeus Mozart oder die Biegsamkeit von Suppenlöffeln.
Steffen Haug und Amai Haukamp über eine Visite jenseits des gesunden Menschenverstandes.
Bei Anruf Mord und Totschlag:
Geburtstags-Überraschungen im St. Petersburger Stil
Die Event-Agentur von Maxim G. ist sicherlich einmalig in der Welt. Der gelernte Schauspieler hat sich darauf spezialisiert, Menschen an ihrem Geburtstag zu Tode zu erschrecken. Er tut dies im Auftrag von Angehörigen oder Freunden, die dem ahnungslosen Ehrengast damit eine mehr als makabere Freude machen wollen. Mal stürmt Maxim mit seiner Laienspieltruppe in ein Büro und simuliert eine Drogenrazzia, mal droht er dem Geburtstagskind mit Vergewaltigung und mal erschießt er auf offener Straße einen wehrlosen Obdachlosen. Das professionelle Schmierentheater wird auf Video aufgenommen und dem geschockten Opfer später als Geschenk überreicht. Ab 300 Euro ist der Spaß, bei dem die Gratulanten um Jahre altern, zu haben.
Einzelheiten von Anna Sadovnikova.