

Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis der Überlegungen war das Internationale Militärtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als "Nürnberger Prozesse" in die Geschichte eingegangen sind.
Keine siegreiche Nation und kein Bündnis hat je etwas so Kühnes und Kompliziertes gewagt, wie es die Alliierten vor der Weltöffentlichkeit mit den überlebenden Repräsentanten des Dritten Reiches tun: Sie machen ihnen den Prozess. Der Gerichtshof tritt im November 1945 im Saal 600 des Justizpalastes zum ersten Mal zusammen, um über die "Hauptkriegsverbrecher" zu urteilen. Zu den Angeklagten zählen Reichsmarschall Hermann Göring, Hitlers Außenminister Joachim von Ribbentrop, Rüstungsminister Albert Speer, Großadmiral Karl Dönitz und Feldmarschall Wilhelm Keitel, der Judenhetzer Julius Streicher und SS-Sicherheitschef Ernst Kaltenbrunner. Der Justizpalast von Nürnberg ist 218 Verhandlungstage lang Schauplatz des historischen Ereignisses. Im Oktober 1946 endet der Hauptprozess mit der Verkündung von zwölf Todesurteilen.
SPIEGEL-TV-Autor Michael Kloft hat mit den letzten noch lebenden Zeitzeugen und mit Experten gesprochen. Mit Hilfe einer umfangreichen Sammlung von einzigartigen Originalfilmen und Fotos rekonstruiert er nicht nur das Verfahren im Gerichtssaal, sondern auch die Vorgänge hinter den Kulissen. So erzählt die vierstündige Dokumentation von der Drogensucht und dem Selbstmord Hermann Görings, vom Gedächtnisverlust des Führerstellvertreters Rudolf Heß, von sensationellen Aussagen über die Verbrechen der Nazis und den Auseinandersetzungen der Siegermächte über den Verlauf des Verfahrens. In zwölf weiteren Prozessen standen Wehrmachtsgeneräle, SS-Schergen, Industrielle wie Alfried Krupp und Beamte wie Ernst von Weizsäcker vor Gericht und wurden verurteilt.
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