Die große Samstags-Dokumentation 50 Jahre Mauerbau

Sie war das Monument des Kalten Krieges, das Symbol der Teilung der Welt in Ost und West: die Mauer. Vor genau 50 Jahren, am 13. August 1961, als "antifaschistischer Schutzwall" von der DDR errichtet, markiert das Bauwerk einen dramatischen Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen den USA und der Sowjetunion.
Ein Tourist schaut sich an der Bernauer Straße in Berlin den ehemaligen Mauerverlauf an

Ein Tourist schaut sich an der Bernauer Straße in Berlin den ehemaligen Mauerverlauf an

Foto: Wolfgang Kumm/ dpa

Das Ringen der Großmächte um die Vorherrschaft in der Welt wurde immer wieder auf deutschem Boden ausgetragen und insbesondere in Berlin drohte der Kalte Krieg heiß zu werden: In den sechziger Jahren stand die Welt gleich mehrfach vor einem Atom-Krieg.

Gegen Hitler hatten die USA und die Sowjetunion noch gemeinsam gekämpft. Doch schon kurz nach Kriegsende wurden extreme Differenzen deutlich, die schließlich zum Bruch zwischen den Alliierten führten. Es begann ein Wettkampf der Systeme. Und das Deutschland heute wie selbstverständlich zum westlich orientierten und demokratischen Staatenbund gehört, war nach Kriegsende noch völlig offen.

Der Ost-West-Konflikt verschärfte sich durch die Entwicklung und den Einsatz der Atombombe dramatisch. Nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, mitten im Aufbruch und Wiederaufbau, droht die totale Vernichtung. Deutschland wird zum Spielball der Supermächte und das geteilte Berlin zur Hauptstadt der Spione, der geheimen Entführungen, der Sabotage und der Propaganda.

Die Wirkung amerikanischer Zigaretten auf deutsche "Fräuleins"

Einen ungewöhnlichen Blick auf die Zeit des Kalten Krieges ermöglichen unter anderem Orientierungsfilme für US-Soldaten, die über die gefährlichen Deutschen und die Wirkung von amerikanischen Zigaretten auf deutsche "Fräuleins" aufklären. Je nach Perspektive preisen bzw. verdammen Propaganda-Filme die Segnungen des Sozialismus oder des Kapitalismus. Seltene Farbaufnahmen von Modenschauen und Muster-Genossenschaften im Osten zeichnen ein Sittenbild aus einer Epoche, die zu den turbulentesten, spannendsten und auch gefährlichsten der Geschichte zählt. Vieles, was uns heute als absurdes Theater vorkommt, ist in den 60er Jahren harte und zum Teil lebensbedrohliche Realität.

Die Berliner Mauer trennte ab 1961 nicht nur Ost und West, sondern auch Familien, Freunde und Liebende. Auch wenn die Mauer für viele West-Deutsche nur eine Unannehmlichkeit war, über die man sich empörte - für Ost-Deutsche bedeutete sie das Ende der Welt, ein Gefängnis, und jeder Ausbruchsversuch war lebensgefährlich. Trotzdem wagten ungezählte Menschen ihre Flucht in die Freiheit, viele bezahlten dafür mit ihrem Leben.

Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus, am 13. August 2011, rekonstruiert SPIEGEL TV die Ereignisse, die zur Teilung Deutschlands in Ost und West führten. In der vierstündigen Dokumentation geht es um den Kampf zwischen Ost und West, zementierte Vorurteile und das damit verbundene Lebensgefühl einer ganzen Generation.

Prominente Zeitzeugen aus Ost und West und ihre persönlichen Erlebnisse

In der Dokumentation "Der heiße kalte Krieg" berichten Zeitzeugen aus Ost und West über ihre ganz persönlichen Erlebnisse in jener Epoche und erinnern sich auch an Überraschendes und Ungewöhnliches aus der Zeit des Kalten Krieges. Darunter auch Prominente, die der Zuschauer auf den ersten Blick nicht mit dem Thema verbindet.

Alice und Ellen Kessler, Hans-Dietrich Genscher und Rainer Langhans erinnern sich an ihre Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone. Entertainer Gunter Emmerlich schildert, wie das Spielen westlicher Hits mit Geldstrafen und das Tragen einer Beatles-Frisur mit einem öffentlichen Haarschnitt auf dem Marktplatz geahndet wurde.

Der Sohn des Berliner Bürgermeisters und ehemalige "Mr. Mercedes" Edzard Reuter erzählt von Mitfluggelegenheiten während der Berliner Blockade, vom Abholzen des Tiergartens und von seinem Treffen mit Willy Brandt.

Der Kabarettist Dieter Hallervorden berichtet, wie er ein Attentat auf den DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht plante. Hugo Egon Balder erzählt, wie er am 13. August 1961 die Abriegelung Berlins auf dem Potsdamer Platz erlebt. Weitere Zeitzeugen sind Egon Bahr, Gregor Gysi, Sergeji Chruschtschow und Hans-Dietrich Genscher.

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