Deutschlands verrückteste Modellbauer Miniwelt im Bastelkeller

Eine halbe Million Männer in Deutschland hat eine Mission: die Verkleinerung des Originals. Ob U-Boot, Düsenjet, Rennwagen, Hubschrauber oder Raketen – maßstabsgetreu und mit Hingabe werden Proportionen gestaucht, wo immer es möglich erscheint.

Modellbau ist Leidenschaft und längst auch zur Materialschlacht geworden: Ultraleichte Kunststoffe, Hochleistungsmotoren und digitale Sendetechnik haben Einzug in die Hobbykeller gehalten. Mittlerweile gibt es im Modellbau alles, was es auch bei den "Großen" gibt.

Manchmal übertreffen die Minis sogar ihre originalen Vorbilder in Fahr- und Flugeigenschaften. Hunderte von Arbeitsstunden und Tausende von Mark stecken oftmals in dem Hightech-Männerspielzeug.

Die Spiegel TV Reportage zeigt die verrücktesten Modellbauer der Nation und ist dabei, wenn die größte Modelleisenbahnanlage Europas entsteht, die erste düsengetriebene Modell-Concorde ihren Jungfernflug antritt oder Carrerafetischisten auf der größten deutschen Slotcar Bahn um die Wette fahren. Im Mikrokosmos der Minimierer ist einfach alles möglich: Auf einem Raketenfestival präsentieren Missile-Fans winzige Flugobjekte, während Modellkampfjets mit Tempo 450 am Himmel Furore machen. Sieben Meter lange Luxusliner gehen auf große Fahrt, ein nur 50 Zentimeter großer Minitruck versucht, den Weltrekord im U-Bahn-Transport aufzustellen.

Zwischen Bauplan und Epoxydharz entdeckt so mancher Filigran-Bastler den Sinn des Lebens und verwirklicht sich in eremitischer Klebearbeit. Außerdem wird endlich ein Missverständnis aufgeklärt, unter dem die Zunft seit Jahren leidet: Modellbauer befriedigen keinen kindlichen Spieltrieb. Ihnen geht es um das technisch Machbare, die Herausforderung, eine Grenzenerfahrung oder Rekorde.

Im Land der Ingenieure versteht man keinen Spaß. Das Hobby ist eine ernste Sache. Die Spiegel TV Reportage ist dabei, wenn in Hobbykellern gefeilt, gesägt und geflucht wird; sie zeigt gefährdete Ehen, haarsträubende Jungfernflüge, spannende Wettkämpfe und vor Stolz gerötete Gesichter. Ein Ausflug in die kleine Welt des deutschen Mann zwischen Balsaholz und Zweikomponentenkleber.

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