Einmal Millionär und zurück Der Lottokönig
Als Michal B. die Bremse zieht, prasselt Regen auf sein Visier. Der 42-jährige Oldenburger hat schon lange keinen schönen Tag mehr erlebt. An diesem Morgen ist er mit seinem Motorroller durch die ganze Stadt gefahren um Schulden einzutreiben. Nach seinem Lottogewinn verlieh er an Bekannte und Verwandte Geld, das er bis heute nicht zurückbekommen hat. "Das lief damals per Handschlag, so wie das unter Männer üblich ist", erzählt der vierfache Familienvater.
Nun steht er noch immer im Regen und erneut vor einer verschlossenen Wohnungstür. Der angebliche Schuldner gibt vor, nicht zu Hause sein. Dessen Frau lässt ausrichten, dass die 25.000 Euro geschenkt und nicht geliehen waren. Und Tschüß. "Bei Geld hört die Freundschaft auf", hat B. inzwischen erkannt und verschwindet auf seinem Roller.
Vor acht Jahren noch besaß er ein Mercedes Coupe samt Chauffeur, hatte zweieinhalb Millionen Mark auf der Bank und jede Menge Freunde. Zwanzig Jahre lang hatte Michael B. Lotto gespielt und schließlich den Jackpot geknackt. Ein Millionär im Luxustaumel - nach einem Jahr war alles verloren. B. machte Schulden, wurde von seiner ersten Frau verlassen und musst wegen Fahrens ohne Führerschein sogar ins Gefängnis. Heute lebt er von 500 Euro Arbeitslosengeld.
SPIEGEL TV-Autor Markus Grün durfte den Lottokönig schon 1994 nach seinem Gewinn mit der Kamera beobachten und hat ihn bis heute etappenweise begleitet. - als Gönner und Geschäftsmann, Knastbruder und Überlebenskünstler.
LOTTOKÖNIG MICHAEL B.
Vom Millionär zum Arbeitslosen
Ein Haus, eine Frau, viele Autos - Michael B. besaß alles, wovon ein Mann nur träumen kann. Nach einem Lottogewinn von mehr als 2,7 Millionen Mark gab der Kfz-Mechaniker aus Niedersachsen richtig Gas - und fuhr sein Luxusleben gegen die Wand. mehr...