Manndeckung Polizei gegen Jugendgewalt, Teil 1

Die regelmäßigen Gespräche mit jugendlichen Straftätern und ihrem Eltern gehören zum Spezialkonzept der Hamburger Polizei im Kampf gegen so genannte Intensivtäter.

Durch den andauernden persönlichen Kontakt, täterorientierter Ansatz im Polizeijargon, soll mehr Druck auf die Jugendlichen aufgebaut werden und man will verhindern, dass die Täter durch die Maschen der Strafverfolgung schlüpfen.

Das Szenario, das sich den Spezialermittlern Michael Müller und Alexander Thiel bei ihren Hausbesuchen bietet, ist oft dasselbe: in einem Hochhausviertel öffnet eine verunsicherte Mutter langsam die Tür, ein schweigsamer, verstockt wirkender junger Mann sitzt mit hängendem Kopf auf dem Sofa, der Fernseher läuft. Die Kriminalbeamten kommen schnell zur Sache: "Wenn Du so weiter machst", verdeutlichen sie dem Jugendlichen, "dann landest du bald im Gefängnis. Wir sind über jeden Mist, den du wieder baust, informiert".

Jeder Kriminalbeamte der Sonderdienststelle ist zuständig für bis zu 20 besonders auffällige Jugendliche im Alter zwischen 14 und 25 Jahren, Täter, die zumeist eine lange Liste von Körperverletzungen, Diebstählen oder Nötigungen im Polizeiregister haben. Die Statistik belegt: Es sind oft dieselben Täter und sie sind jung. Die Hälfte aller Straftaten werden von zehn Prozent der jugendlichen Täter begangen.

SPIEGEL-TV-Autorin Beate Schwarz konnte die Beamten monatelang bei ihren Ermittlungen auf der Straße und in Wohnzimmern, bei Gericht und im Gefängnis begleiten und dabei auch mit den Tätern über ihr junges Leben auf der schiefen Bahn sprechen.

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