Gegen den Strom, Teil 2 Der Rhein von Köln bis Basel
Der Rhein ist Deutschlands längster Fluss und zugleich Teil seiner Westgrenze. Er fließt auf einer Länge von 1320 Kilometern durch die Schweizer Alpen und den Bodensee, das romantische Rheintal und diegewaltigste Industrieregion Europas. In seinem Einzugsgebiet leben etwa 50 Millionen Menschen.
Drei Monate bereisten die SPIEGEL TV-Autoren Thomas Schäfer und Jens Nicolai den Rhein, von der Mündung in der Nordsee bis zur Quelle in der Schweiz und besuchten Menschen, die an der abwechslungsreichen Wasserstraße leben und arbeiten: Binnenschiffer, Adlige, Drogenfahnder, Burgbesitzer, Nonnen, Fabrikanten.
Der zweite Teil der dreiteiligen Reportage beginnt über den Dächern des Kölner Doms. Hier versucht die Dombaumeisterin dem Verfall der Kathedrale entgegen zu treten. Stromaufwärts führt die "Schiffswallfahrt des Niederrheins" 600 Gläubige nach Bornhofen, und aufBurg Katz bei St. Goarshausen zeigt der japanische Besitzer seine Badewanne mit Blick auf die Loreley. Die Fürstin von Metternich empfängt auf Schloss Johannisberg, und auf einer Weinversteigerung im Rheingau treiben amerikanische Millionäre die Preise nach oben.
In Worms stirbt Mario Adorf als Hagen von Tronje den Bühnentod bei den Nibelungen-Festspielen, und einSchatzsucher kennt dank alter Flurkarten, Luftaufnahmen und Wünschelrute die Stelle, wo der legendäre Schatz vergraben ist. Bei Speyer wirdtiefgefrorenes Eiweißgranulat zur Mückenbekämpfung über den Rheinauenabgeworfen, und in Ludwigshafen legt ein Binnenschiff mit neun Kindern, zweiKatzen und fünf Kaninchen ab. In Iffezheim wird jeder Fisch fotografiert, derdie Stufen der 7,5 Millionen Euro teuren Fischtreppe überwindet, und dankder Tauchglocke des Spezialschiffes "Carl Straat" können Forscher den Grunddes Rheines trockenen Fußes inspizieren.
Teil 1: Der Rhein von Rotterdam bis Köln
Sendetermin: 08. Februar, VOX
Teil 3: Der Rhein von Basel bis zur Quelle
Sendetermin: 22. Februar, VOX
![]() |
||
|
Der Rhein - Fluss mit vielen Gesichtern
Der Kölner Dom in Fakten und Zahlen
15.8.1248: | Grundsteinlegung durch Erzbischof Konrad von Hochstaden |
---|---|
1880: | Fertigstellung nach insgesamt 632 Jahren Bauzeit |
1943: | Der Dom wird durch Bomben schwer beschädigt |
1996: | Die UNESCO erklärt den Dom als "Meisterwerk gotischer Architektur" zum Weltkulturerbe |
Baumaterialien: | Drachenfels- Trachyt, Stenzelsberger Trachyt, Sandstein, Eifel- Basaltlava |
Fassungsvermögen: | 20.000 Personen |
Besucherzahl/Jahr: | zwei bis drei Millionen |
Instandhaltungskosten: | etwa 7 Millionen Euro im Jahr |
Gesamtlänge außen: | 144,58 m |
Gesamtbreite außen: | 86,25 m |
Höhe des Südturmes: | 157.31 m |
Höhe des Nordturmes: | 157,38 m |
Höhe des Dachreiters: | 109,00 m |
Innenhöhe Mittelschiffe: | 43,35 m |
Überbaute Fläche: | ca. 7914 cbm |
Fensterfläche: | ca. 12.000 qm |
Er ist Wirtschaftsfaktor und Lebensader einer ganzen Region, idyllisches Biotop und Inbegriff wilder Romantik. Sehen Sie Bilder vom Rhein - Deutschlands längstem Fluss und Europas wichtigster Wasserstraße.
mehr...
Der Kölner Dom im Netz
- Kölner Dom: Panoramaansichten Vierungsturm und Dach
- Der Kölner Dom live und in Farbe: www.domcam.de
- Alles über den Kölner Dom
- Geschichte des Kölner Doms
- Kölns Viertel: Die vielseitige Rheinländerin
- News, Veranstaltungen, Tipps: Die Stadt Köln im Netz
Die Brücke von Remagen
Um langfristig mehr Truppen und Kriegsmaterial an die Westfront bringen zu können, beschloss die deutsche Generalität während des Ersten Weltkrieges, die Brücke von Remagen zu bauen. Architekt Karl Wiener aus Mannheim plante die 325 Meter lange Eisenbahnbrücke, die an ihrem höchsten Punkt knapp 30 Meter maß und zwei Eisenbahngleise sowie einen Fußgängersteg trug.
Das so genannte "Wunder von Remagen" ereignete sich am 7. März 1945: Eine Vorhut der 9. US-Panzerdivision unter Führung des deutschstämmigen Leutnants Karl H. Timmermann, eroberte die Brücke, nachdem zwei Sprengversuche der deutschen Verteidiger kläglich gescheitert waren.
Auch die Versuche der deutschen Heeresleitung, die Brücke in den folgenden Tagen durch Bombenangriffe und Kampfschwimmer zum Einsturz zu bringen, misslangen. Während General Eisenhower schwärmte, die Brücke sei ihr Gewicht in Gold wert, strafte Hitler fünf seiner Offziere, indem er sie per Schnellgericht zum Tode verurteilten ließ. Am 17. März stürzte die Brücke endgültig ein und riss 28 amerikanische Soldaten in den Tod.
Bücher zum Thema:
Ken Hechler:
"The Bridge at Remagen"
The Amazing Story of March 7, 1945, the Day the Rhine River Was Crossed
Pictorial Histories Publishing Company 1994
Taschenbuch, 218 Seiten
US-Preisempfehlung: 12.95 Dollar
13,82 Euro
Lothar Brüne, Jakob Weiler:
"Remagen im März 1945"
Remagen Friedens-Museum "Brücke von Remagen e.V.", 1993
239 Seiten
Rolf Palm: Die Brücke von Remagen
Scherz, München 1985
Taschenbuch, 320 Seiten
Das Weingut von St. Hildegard
Die Nonnen in der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Rüdesheim betreiben ein Klosterweingut, das von den Schwestern Andrea und Thekla sowie dem Kellermeister Arnulf Steinheimer gemeinsam bewirtschaftet wird. An der alljährlich im Oktober stattfindenden Weinlese beteiligen sich alle Mitglieder der Gemeinschaft. Die Weine können vor Ort probiert und online bestellt werden. Aber auch Kerzen, Keramik oder Knusperwaffeln haben die umtriebigen Nonnen im Programm.
Wer die Stille sucht und der Welt für eine Weile entsagen möchte, kann in St. Hildegard einen drei- bis siebentägigen Gastaufenthalt zu einem Tagessatz von 30 Euro buchen. Da das Kloster über nur zwölf sehr einfach eingerichtete Zimmer verfügt, wird um rechtzeitige Anmeldung gebeten. Die Tagesplanung ist individuell verschieden: Die Besucher können in Betrieben und Werkstätten helfen, still und zurückgezogen den Klosterrhythmus teilen oder Gespräche mit den Schwestern führen. Konfession und weltanschaulicher Hintergrund spielen bei der Aufnahme der Gäste keine Rolle.
Adresse:
Benediktinerinnenabtei St. Hildegard
Klosterweg
D-65378 Rüdesheim am Rhein
Tel.: ++49 0 6722 499-0
Fax: ++49 0 6722 499-178
Im Web: Benediktinerinnenabtei St. Hildegard
E-mail: abtei-st.hildegard@t-online.de
Deutsches Eck
Als "Deutsches Eck" bezeichnet man das spitz zulaufende Stück Land am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Von hier aus schaut der Besucher direkt auf die Festung Ehrenbreitstein auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Der Name "Deutsches Eck" ist seit 1216 gebräuchlich und stammt von einem hier einst ansässigen mittelalterlichen Ritterorden, dem "Deutschen Orden".
Das 350 Zentner schwere Denkmal von Kaiser Wilhelm I. wurde 1897 auf seinen mächtigen Sockel gehoben - der Monarch sollte damit für seine Verdienst um die Einigung des Deutschen Reiches geehrt werden. Der von den Berliner Bildhauern Schmitz und Hundrieser erbaute "Wilhelm der Große" ist 37 Meter hoch. 107 Stufen führen zum Aussichtsring des Denkmals. Das Reiterstandbild ruht auf einem Sockel, der aus einem sieben Meter tiefen Fundament sowie einer zehn Meter hohen Pfeilerhalle mit 20 quadratischen Säulen besteht. 1945 wurde das in Kupfer getriebene Monument von amerikanischen Soldaten beschossen und zerstört. Zwischen 1953 und 1990 diente der Sockel als "Mahnmal der Deutschen Einheit". Am 25. September 1993 schließlich konnte eine Nachbildung des Kaiserdenkmals eingeweiht werden - die Kopie des ursprünglichen Reiterstandbildes mit Pferd und Siegesgöttin war durch eine Spende des Ehepaars Theisen möglich geworden.
Wallfahrtsort Kamp-Bornhofen
Das Marien- Wallfahrtskloster wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Es befindet sich am Fuße der Sagen umwobenen Burgen Sterrenberg und Liebenstein, die als "die feindlichen Brüder" in die Legende eingingen. Die heute von Franziskanern geleitete Einrichtung ist bekannt für die zwischen 1391 und 1435 gebaute Klosterkirche mit ihren zahlreichen Kunstschätzen. Jährlich besuchen zehntausende Pilger das Gnadenbild der Gottesmutter und bewundern den Marmor- Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert. Eine der größten Attraktionen sind die seit dem Mittelalter stattfindenden Schiffsprozessionen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde ein politischer Kommissar eingesetzt, der die Finanzen der Franziskaner verwaltete. Verschiedene Räume des Klosters wurden in den Jahren 1942 bis 1945 zur Unterbringung von "Volksdeutschen" benutzt. Im Jahr 1949 wurden bei einem Brand die Dachstühle der Wallfahrtskirche, des Klosters sowie der obere Stock des Klostergebäudes zerstört. Umfangreiche Wiederaufbaumaßnahmen sowie die baulichen Erneuerungen von 1980 bis 1990 konnten das Kloster wieder herrichten.
Adresse:
Wallfahrtskloster Bornhofen
Am Kirchplatz 2
56341 Kamp-Bornhofen
Tel: 0 67 73 279
Weitere Informationen:
Verkehrsamt Kamp-Bornhofen
Rheinuferstraße 34
56341 Kamp-Bornhofen
Tel.: 06773 9373
Fax: 06773 9374