Geringe Sorgen um berufliche Zukunft Generation Z sind »die illoyalsten Jobber aller Zeiten«

Sabbatical, Viertagewoche, Homeoffice: Menschen unter 30 haben eine andere Vorstellung davon, was einen guten Arbeitgeber ausmacht, bestätigen neue Studien. Das fordert die Unternehmen heraus.
Die Gründe junger Menschen für einen Jobwechsel sind vielfältig

Die Gründe junger Menschen für einen Jobwechsel sind vielfältig

Foto: Denis Novikov / iStock / Getty Images

Bei Beschäftigten unter 30 ist die Loyalität zum Arbeitgeber laut neuer Studien deutlich geringer ausgeprägt als bei älteren. »Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben«, sagte Arbeitsmarktexperte Julian Stahl vom Onlinenetzwerk Xing. 14 Prozent seien sogar aktiv auf Jobsuche. Umgekehrt machten sich 65 Prozent keine Sorgen um ihre Zukunft – dem Fachkräftemangel sei Dank.

»In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten«, sagte Stahl.

Xing hatte mehrere Studien in Auftrag gegeben, durchgeführt vom Umfrageinstitut Forsa. Dabei wurden mehrere Tausend Arbeitnehmer:innen zu Themen wie Wechselabsicht oder Freude am Job befragt. Flexibilität und Agilität stehen demnach ganz oben auf der Agenda der sogenannten Generation Z (»GenZ«). Ihr werden überwiegend junge Menschen zugeordnet, die zwischen Mitte der 1990er-Jahre und 2010 zur Welt gekommen sind.

Möglichkeit zu Sabbatical und Homeoffice

Unternehmen stünden vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Mitarbeiterbindung, heißt es weiter. Die auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter werdenden Mitglieder der Generation Z wünschten sich häufig Arbeitserleichterungen, darunter etwa eine Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich, die Möglichkeit zum Sabbatical, Homeoffice oder sogenannte Workation-Optionen – also einer Kombination aus Arbeit und Urlaub. Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens hingegen spielten eine deutlich geringere Rolle als noch bei der Vorgängergeneration, den Millenials.

»Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut«, sagte Stahl. »Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen«, betonte er.

In den meisten Fällen sei aber ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 Prozent der Befragten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent) zumindest einer der Hintergründe für den Wechselwunsch. 27 Prozent zögen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Unternehmensführung unzufrieden seien. 38 Prozent ziehe es von ihrem bisherigen Arbeitsplatz offenbar auch aus purer Abenteuerlust weg – sie wünschten sich Abwechslung.

mas/dpa
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