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Dieser Beitrag wurde am 31.05.2017 auf bento.de veröffentlicht.
Wer Bafög bekommt, hat nicht genügend Geld zum Leben. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie im Auftrag der Studentenwerke. Sie zeigt: Vor allem die Kosten für Wohnen und Essen sind in Wahrheit oft viel höher, als beim Bafög berücksichtigt. Und: Wer heute die Förderung bekommt, hat am Ende weniger Geld als noch vor wenigen Jahren - trotz Erhöhung.
Um die Bafög-Höhe einschätzen zu können, wurde zunächst untersucht, wie hoch die Ausgaben von Studierenden monatlich typischerweise sind. Ergebnis: Mit Essen, Miete, Gesundheitsausgaben, Fahrtkosten, Kleidung und Freizeitausgaben benötigen viele etwa 1.000 Euro im Monat. Den größten Unterschied machen dabei die Wohnform (WG, alleine, Wohnheim) und die Existenz von Kindern.
Das ist deutlich mehr, als Bafög-Empfänger bekommen. Nachdem die Große Koalition den Bafög-Satz erhöht hat, liegt die Höchstförderung bei 735 Euro im Monat. Durchschnittlich bekommen geförderte Studenten allerdings nur 445 Euro. Die meisten brauchen das Geld dringend: Vier von fünf Bafög-Empfänger sagen, dass sie ohne das Geld überhaupt nicht studieren könnten.
Da es im Alltag oft am leichtesten geht, sparen viele Studierende vor allem am Essen. "Hierfür werden zum Teil Beträge ausgegeben, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung unwahrscheinlich erscheinen lassen“ heißt es in der Studie. Übersetzt: Wer kein Geld hat, isst ungesund. Nicht ganz überraschend. (FAZ)
Das Studentenwerk fordert, dass das Bafög regelmäßig und automatisch angeglichen wird. Bislang muss jede Erhöhung einzeln beschlossen werden, obwohl klar ist, dass die Kosten steigen. Auch die Opposition unterstützt diese Forderung.
Außerdem fordert das Studentenwerk, dass mehr in bezahlbareren Wohnraum investiert wird. Denn hier steigen die Kosten oft zur Zeit besonders stark - insbesondere in den Städten, die ohnehin schon beliebt sind.
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