ChatGPT in Studium und Karriere Gen Z sieht Einsatz von KI an Hochschulen kritisch

Obwohl 18- bis 27-Jährige Tools wie ChatGPT am häufigsten nutzen, fordern viele gar ein Verbot im Studium, wie eine Umfrage zeigt. Sie sorgen sich um die Folgen von künstlicher Intelligenz – sehen aber auch Chancen.
Studierende in einem Gebäude der TU München

Studierende in einem Gebäude der TU München

Foto: Ulrich Baumgarten / Getty Images

Dass künstliche Intelligenzen wie ChatGPT, DALL-E oder der Bing-Chatbot den Alltag an Hochschulen und in Unternehmen verändern werden, scheint mittlerweile unumstritten. Manche Expert:innen sehen darin eine Gefahr, andere eine Chance . Eine neue Umfrage zeigt jetzt: Ausgerechnet die technikaffine Generation Z sieht den Einsatz von KI an Hochschulen offenbar kritisch.

Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat im Auftrag des Karriereportals Jobteaser 1000 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt und anschließend Untergruppen gebildet. Die lassen aufgrund ihrer Größe zwar nicht unbedingt allgemeingültige Rückschlüsse zu, zeigen aber doch Tendenzen.

59 Prozent der befragten Studierenden gaben demnach an, KI-Tools schon mindestens einmal im Studium benutzt zu haben. Von den Befragten aus der Gen Z, also denjenigen zwischen 18 und 27 Jahren, halten knapp 50 Prozent den Einsatz von KI im Studium für Betrug, 50 Prozent fordern gar ein Verbot.

Anwendungen wie ChatGPT, das im vergangenen November vom US-Unternehmen OpenAI veröffentlicht wurde, erstellen auf Fragen und Texteingaben, sogenannte Prompts, umfangreiche Antworten. Die Ergebnisse sind von menschengemachten Texten kaum oder gar nicht zu unterscheiden. So können etwa Hausarbeiten geschrieben und Prüfungs- oder Programmieraufgaben gelöst werden. Im Februar bestand ChatGPT gar ein US-Medizinexamen.

Viele Chancen, viele Sorgen

Von allen Befragten nutzt die Gen Z solche KI-Tools am intensivsten. 41 Prozent gaben an, sie schon mindestens einmal verwendet zu haben. Bei den älteren Millennials waren es nur 29 Prozent. Fast drei Viertel der befragten 18- bis 27-Jährigen wollen KI-Tools künftig im Job oder Studium nutzen.

Die Fortschritte beim maschinellen Lernen seien mittlerweile so rasant, dass sich die Welt auf ein Szenario vorbereiten müsse, »in dem menschliche Arbeit in weiten Teilen nicht mehr gebraucht wird«, sagte der Wirtschaftsprofessor Anton Korinek dem SPIEGEL kürzlich . Dass KI die Arbeitswelt verändern werde, davon geht auch die Gen Z aus. Ihre Angehörigen sehen darin im Vergleich der Altersgruppen die größten Chancen: 79 Prozent gaben in der Umfrage an, KI könne ihnen zukünftig helfen, wichtige Arbeitszeit zu sparen; immerhin 58 Prozent glauben demnach, dass durch KI neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Mehr als die Befragten der anderen Altersgruppen.

Gleichzeitig macht sich die Gen Z aber auch die größten Sorgen. Mehr als die Hälfte gab an, sich durch die möglichen Auswirkungen der KI auf ihre Arbeit oder Karriere bedroht zu fühlen. Die älteren Generationen sind laut der Umfrage weniger besorgt: Bei den Millennials machten 45 Prozent entsprechende Angaben, bei der Gen X – also den 43- bis 60-Jährigen – 28 Prozent.

taf
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