Keine Visa in der Pandemie Coronakrise führt zu Au-pair-Mangel

Kinderbetreuung durch Au-pairs ist in der Pandemie seltener geworden
Foto: fStop Images - Heidi Yount / Getty ImagesCorona hat das Geschäft mit Au-pair-Beschäftigungen zum Erliegen gebracht. Im vergangenen Jahr kamen nur noch 5600 junge Erwachsene nach Deutschland, um gegen Kost und Logis in einer Gastfamilie zu leben und zumeist Kinder mitzubetreuen – das sind 62 Prozent weniger als 2019.
Dabei war der Wunsch von Familien nach einem Au-pair in der Krise wegen der Kita- und Schulschließungen besonders groß. Agenturen beklagen, dass viele Länder keine Termine für Visumsanträge erteilten oder Visa ablehnten, heißt es in einer Analyse des Versicherungsdienstleisters Dr-Walter. Für die Untersuchung wurden 56 deutsche Au-pair-Agenturen befragt.
Einreisebestimmungen machen es auch jungen Deutschen schwer

SVC.OrisWFL
Schutzlos in Deutschland
Die Flut im Westen der Republik legt offen, was schon die Pandemie gezeigt hat: Deutschland ist auf Extremlagen schlecht vorbereitet. Die Versäumnisse haben sich über Jahre aufgehäuft, es geht um verwirrende Strukturen und überholte Technik. Nun überbieten sich die Wahlkämpfer mit Vorschlägen, wie Abhilfe zu schaffen sei.
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War direkt vor der Krise Kolumbien das häufigste Herkunftsland, so führte 2020 Georgien die Liste an. Die meisten Au-pairs leben in wirtschaftsstarken Regionen Deutschlands. An der Spitze steht Südbayern, gefolgt vom Rhein-Main-Gebiet, von Baden-Württemberg und Hamburg. Auch junge Deutsche, die im Ausland als Au-pair arbeiten möchten, haben es derzeit schwer. Beliebte Zielländer wie Kanada, Australien, Neuseeland oder die USA erlauben die Einreise oft nicht.